Mittwoch, 29. August 2007

Hey Dicker!

Sequoia- und Kings-Canyon Nationalpark

Was wir wussten, war, dass wir Los Angeles relativ grossräumig umfahren wollten. Was wir eigentlich nicht so genau wussten war, wohin wir von San Diego aus gehen sollten, bevor wir unser nächstes Ziel, den Doppel-Nationalpark Sequoia und Kings-Canyon erreichen. So sind wir eben einfach mal gefahren, gefahren und gefahren. Schliesslich haben wir fast 300 Meilen geschafft, sind lange, lange Zeit auf einem vierspurigen Freeway gefahren dessen zwei rechte Spuren von zig-Lastwagen beansprucht wurden (!), Nika war, einmal mehr, wunderbar zufrieden und wir sind ganz in der Nähe des Aufstiegs in die Sierra Nevada und eben zum Sequoia-Nationalpark, der auf ca. 2'000 m Höhe liegt, gelandet. Oder anders ausgedrückt, wir haben ein letztes Mal fast geschwitzt in der Nacht bevor wir wieder den Schlafsack hervorgeholt haben.

Sequoia, das bedeutet Riesen- oder Mammutbäume - Giant Trees. Neben vielen anderen, stattlichen Sequoia-Bäumen gibt es im Park den grössten Baum der Welt zu bestaunen, den "General Shermann Tree" - aus irgendwelchen Gründen war man bei der Namensvergebung der "bäumigen Sehenswürdigkeiten" sehr militärisch und politisch. Neben "Shermann" gibt es den "General Grant" und "General Lee" sowie den "President Tree", den "Chief Sequoia", "The Senate" und "The House" und andere... Na ja, vielleicht flösen diese Namen mehr Respekt ein als beispielsweise Micky Mouse, Donald Duck, Tick, Trick & Track. Die schwirren hier ja auch noch in der Gegend herum.

127-Sherman-1 128-Sherman-2

Aber eben, wir reden hier ja von den Mammutbäumen und vom grössten Baum der Welt. Das heisst also von 83 Metern Höhe, einem Alter von irgendwo um die 2'500 Jahre, einem Bodendurchmesser des Stammes von ca. 12 Metern, einem Umfang von etwa 31 Metern und einem jährlichen Wachstum welches der Holzmenge eines "normalen" 20 Meter hohen Baumes entspricht - Wuala!

Ganz ehrlich gesagt, die Riesen haben eine nicht wirklich schöne Baumkrone. Neben der Grösse und der Ausmasse ist es die Farbe ihres Stammes bzw. Ihrer Rinde, die fasziniert. Angeschienen von der Sonne ist der rostrote Stamm in unseren Augen eine wahre Augenweide, was man beim "Wäldele" sehen und geniessen kann. Das haben wir natürlich ausgiebig getan und ja, es hat uns sehr gefallen.

129-Sequoia-Staemme 130-Sequoia-Staemme-2
131-Sequoia-Staemme-3 132-Sequoia-Staemme-4

Da die Sequoias im 18. Jahrhundert äusserst begehrt waren (Logo, wenn man mit dem etwas aufwändigeren Fällen eines Baumes die Holzmenge von x anderen erzielt. Die Leute von annodazumal waren ja auch nicht blöd) gab es auch Platz zum Wachsen für andere, normalgrosse Bäume. So hat man den direkten Vergleich. Neben den Riesen im Wald sehen die normalen Bäume eben schon wie Zahnstocher aus.

Wobei, irgendwie sind die Dimensionen in diesem Giant Forest (Riesenwald) eben doch etwas verrutscht. Hier sind nämlich auch die Ameisen daumennagelgross und wenn man in der Karibik nie unter eine Palme sitzen soll (Kokosnuss), dann sollte man sich die Tanne unter die man sitzt ganz gut aussuchen. Es gibt verschiedene Arten und eine davon hat nicht nur handgrosse sondern eben unterarmgrosse Tannzapfen! Nein, die Sequioas sind es nicht, die haben nur etwas zwetschgengrosse "Zäpfli".

137-Tannzapfen-Irene 138-Tannzapfen-Ivo

Nach San Diego, haben wir, als "Terminlos-Nicht-Wissen-Wann-Wo-Herumgondelnde Zigeuner" ein zweites Mal zu spüren bekommen, was es heisst in der Saison herumzureisen. Neben dem freundlichen Lächeln von Frau Park-Rangerin am Parkeingang und der obligaten Nationalpark-Karte haben wir nämlich noch die Info erhalten, dass die Campings im Park allesamt "Full" seien - Wuala! Nun ja, das hat uns zuerst etwas Kopfzerbrechen gemacht, aber wir wissen nun, dass "Full" nicht immer "Full" bedeutet. Es war zwar etwas lästig, nicht zu wissen ob wir morgen auch noch ein Plätzchen haben werden und wir hatten wohl auch etwas Glück, aber ja, wir sind immer untergekommen im Park. Für alle diejenigen, die auch mal "Riesenbäume-Gucken" wollen noch ein Tip: Dorst Campground, Site Nr. 29 - das Traumplätzli!

133-Sequoia-1 134-Sequoia-2 135-Sequoia-3 136-Sequoia-4

Neben Bäumen gibt es im Park noch eine andere Sehenswürdigkeit. Man muss vor ihr die Nahrungsmittel und andere Sachen mit Duft in Boxen versorgen, sie ist schwarz, zottelig, hat vier Beine, und heisst Bär, genauer gesagt Schwarzbär. Sie sollen recht aktiv und häufig "umen" sein. Aber ausser Spuren auf unserer Camping-Site (Dorst Campground, Site Nr. 29!!!) haben wir Meister Petz leider nicht zu Gesicht bekommen. Dabei haben wir doch extra und spontan noch eine 2-Meilen lange Wanderung gemacht, als uns jemand gesagt hat, er habe soeben "zwei Bärli" auf diesem Trail gesehen > Papi mit Nika auf dem Rücken voraus, "Bärescanner montiert", Mami mit Holzstecken bewaffnet und etwas mutternd, leicht scheu und besorgt aber doch "geil auf Bär" hintendrein. Aber eben, nix Bär, und dabei hat Nika immer und immer wieder nach ihm gerufen: Bäh!, Bäh!

Es hat uns wirklich sehr gut gefallen im Wald, wo man ehrfürchtig drin herumwandelt, sich beinahe Genickstarre beim DieBäumeHochSchauen einfängt, wo die Tage angenehmt-shirt undshortswarm und die Nächte mitschlafsackgutbedientkühl sind. So ist uns der Abschied relativ schwer gefallen, doch wir haben den Dicken tschüss gesagt und sind in den Park nebenan, Kings-Canyon, gegangen.

Nun, wir geben es gleich zum Vornherein zu, Kings-Canyon (er sei um einiges tiefer als der Grand Canyon), eine Mischung aus Urner- und Maggia-/Verzasca-Tal, mit einem Schuss Grimsel, ist eigentlich wunderschön. Er ist uns aber einfach nicht so ans Herz gewachsen. Woran es gelegen hat, wir können es eigentlich gar nicht so genau sagen. Und das obwohl wir eine schöne und lange Wanderung (9.2 Meilen) zu den Mist Falls gemacht haben, gemütlich am Kings River gesessen sind, uns auf dem kurzen Hike um die Zumwalt Meadow fast verlaufen (Bäh...! so peinlich) und uns bei den tollen Roaring Falls lange überlegt haben, im eiskalten Wasser zu baden. So haben wir uns nach 3 Tagen bzw. zwei Nächten bereits wieder davon gemacht.

139-Kings 140-Kings 141-Kings

Eigentlich haben wir uns unser nächstes Ziel, den Yosemite Nationalpark, schon abgeschminkt. Ohne Campingreservation, mitten in der Saison in einen der meistbesuchten Parks zu gehen wollten wir nach der Episode im Sequoia nicht riskieren. So sind wir unserer Haltung untreu geworden und wollten schön brav ein Plätzchen reservieren > "Full", alles ausgebucht, nix zu machen, forget it :-(

Aber eben, was haben wir gelernt? "Full" ist nicht gleich "full" und so hat uns das Telefon am drauffolgenden Tag 3 Übernachtungen im Park beschert. Mal schauen ob das reicht und sonst spekulieren wir eben wieder auf "full" ist nicht gleich "full".

I AND I

on Tour

Archiv

August 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
30
31
 
 
 

Wir freuen uns über "Post"!

i.and.i@bluewin.ch

Nika on Tour!

Alle Nika-Fans finden das Tagebuch der jungen Dame unter "links" oder auf www.nikanika.twoday.net

Merci förs Ineluege :-)

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren