Donnerstag, 31. Mai 2007

Devil's Lake

Nach unserem Abschied von Chicago sind wir weiter nördlich in den Bundesstaat Wisconsin hineingefahren. Es ist ja so, dass es nach jeder Staatsgrenze ein sogenanntes Welcome- und Touri-Info Center gibt. Da haben wir uns mit Info Material über Wisconsin eingedeckt und uns daraus den Devil's Lake State Park herausgepickt. Mit etwas gemischten Gefühlen sind wir dahin gefahren. Gemischte Gefühle deshalb, weil wir am Sonntag des Memorial-Day Weekends (die Ami-Pfingsten) ein Plätzli suchen wollten und alle gesagt haben, dieses Wochenende sei besonders "busy". Nun, den Gotthard-Stau haben wir nirgends gesehen und erlebt, aber ein kleiner Stau am Eingang des State Parks mussten wir bewältigen. Als ob die Parkranger auf die Swiss-Family gewartet hätten, haben wir genau noch den letzten, freien Campingplatz erhalten - zum Glück ist jemand früher abgereist. Tja und schon bald hat sich herausgestellt, dass wir hier ganz tüchtig ins Schwarze getroffen haben. Ein Plätzli draussen im Grünen, wunderschön gelegen.

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Für Nika gabs Häsli und Chipmunks (Erdhörnchen) zum Bestaunen und für Mami und Papi eine Grillparty. Nun, ja, der Park war schon seeehr voll, aber irgendwie hat das gar nicht gestört. Sie können schon recht gesittet sein, die Amis. Wir haben aber schon etwas gestaunt, was man für ein Campingwochenende so alles mitschleppen, aufbauen und dann wieder verräumen kann.

Am See gabs sogar eine Beach - ein wenig graben mit Nikas Beach-Tools hat schnell bestätigt, dass der Sand nicht natürlich am See liegt - aber Fräulein Wunder hat das gar nicht gestört. Erstaunlicherweise hat sie das Wasser am Anfang gar nicht allzutoll gefunden, irgendwie war sie wohl etwas gehemmt oder zeigen sich da etwa ähnliche Züge ab wie beim Papi, wenns drum geht, ins kalte Wasser zu gehen? Es scheint fast, denn einmal drin, war sie (und ist er) kaum mehr rauszubringen.

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Am Montag war dann für die Amis Den-Haushalt-wieder-für-zu-Hause-einpacken angesagt. Früh am morgen haben die angefangen, damit sie dann so gegen Mittag losfahren konnten. Für Familie Arnold stand eine Wanderung auf dem Programm. Leider war das Wetter zwar schön warm, aber die Himmelsfarbe war mehr grau als blau. Die Wanderung war OK, nichts berauschendes, aber ein guter Test, ob es Nika noch immer gefällt im Rucksack. Wir wollen ja dann die bevorstehenden Nationalparks auch zu Fuss erkunden.

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Tja und unterdessen ist es Mittwoch-Abend und wir sind bereit wieder ganz weit weg vom Devil's Lake und bereits in South Dakota angekommen. Das war ein ziemliches Stück Fahren und nicht wirklich ereignisreich, aber doch den einen oder anderen Gedanken dazu:

Wisconsin sei ja die amerikanische Cheese-, Milch und Kuh-Hochburg. Nun ja, Cheese-Tafeln die auf irgendeinen Käseladen verweisen haben wir zu Hauf gesehen. Aber eine Kuh, haben wir auf keiner der doch zahlreichen Weiden entdeckt....?

Es ist schon erstaunlich, wie flach die Welt sein kann. Wären da nicht noch einige Bäume und Bauernhöfe, dann gäbe es hier gar keine "Skyline". Und wären wir nicht im Frühling sondern irgendwann im Spätsommer hier, dann würden wir wohl nur dürres Gras sowie Weizen- und Maisfelder sehen. Schon schade, wenn man weiss, was die aus diesem schönen Mehl für pampiges Brot backen...

Apropos Essen - Kaum fassbar, die Dichte an den immer gleichen Fast Food-Restraurants die es hier gibt. An jeder Interstate-Ausfahrt ist fein säuberlich aufgelistet was einem an Food geboten wird. Praktisch auf jedem Schild steht ein Mc Donalds und/oder Burger King und/oder Subway und/oder Taco Bell und oder... Man könnte nur schon vom Daranvorbeifahren dick und fett werden.

Wir haben nun doch schon einige Meilen hinter uns gebracht und unser "Winni"
hat schon recht durst. In diesem Zusammenhang ist es doch noch sehr interessant zu sehen, dass der Benzinpreis, je weiter westlich wir kommen, immer wie günstiger wird. Waren wir anfänglich bei $ 3.97 pro Gallone, kosten uns diese ca. 3.8 Liter nun noch $ 3.17. Schön!

Würde man hier für die Strassen, Schweizer Standards verwenden, dann wäre Amerika wohl eine einzige Baustelle. Es ist schon unglaublich was hier noch als Strasse bzw. als Autobahn (Interstate) durchgeht. Fussballgrosse Schlaglöcher, Dellen, Wellen, Risse und alles 20ig mal geflickt, aber nie richtig. Genau heute, haben wir gesehen, wie hier die Strassen geflickt werden. Man nehme einen Lastwagen mit etwas Teer auf der Ladefläche, einen Mann der schaut, ob ein Auto kommt, eine Schaufel und einen zweiten Mann, der immer dann wenn der andere Mann "OK" ruft mit einer vollen Schaufel Teer auf die Strasse rennt, diese - platsch - aufs Loch kippt etwas andrückt und dann wieder "zroggsecklet". Kein Wunder holpert und polterts praktisch ununterbrochen, wenn man darüberhinwegfährt.

Dafür könnten sich die Schweizer etwas von den Ami-Raststätten und Autobahn-WCs abschauen. Nun, die waren bis jetzt allesamt sauberer und gepflegter als unser Camping in Chicago. Sorry wegen dem Latrinen-Talk, aber man geht da hin mit Freuden, wenn man dann mal muss.

Ach ja und heute sind wir sogar noch auf pinkfarbigen Strassen gefahren. Ehrlich, die haben hier so einen Stein - Quartzit heisst der - und der ist eben pink. Und wenn man diesen Stein braucht für die Herstellung des Strassenbelags, dann sehen die Strassen eben pinkig aus. Wäre Barbie am Strassenrand gestanden, dann hätte man die wohl gar nicht gesehen. :-))

Morgen werden wir den Tempel von South Dakota besuchen, den Corn-Palace. Das ist ein Gebäude, das alljährlich mit 257'000 Maiskolben aufgepeppt bzw. dekoriert wird. Wie das dann in natura aussieht, darauf sind wir doch schon etwas gespannt. Mehr darüber im nächsten Bericht - und falls ihr in den nächsten Tagen etwas über einen Weltrekord im PopCorn herstellen liest, dann hat Nika am Corn-Palace gezünselt.

Sonntag, 27. Mai 2007

Wohltäter und Chicago

Für uns Schweizer sind 300 Meilen oder eben ca. 480 Kilometer halt eben schon eine riesige Distanz. So haben wir laaaange überlegt, ob wir die lange Reise von St. Louis an den Michigan-See nach Chicago überhaupt machen wollen. Nun, wir wollten schon immer mal nach Chicago und so nahe dran wie jetzt werden wir in nächster Zeit wohl nie mehr sein. Gesagt, getan. Nach einer gehörigen Portion Schlaf nach dem Six Flags-Ausflug, einem feinen Zmorge (ja, wir waren wieder bei Denny's) und nach dem Auffüllen unserer Mampfi-Vorräte sind wir losgefahren. Ein letztes Mal vorbei am "Arch" auf dem Interstate 55 nordwärts.

Einmal mehr hat sich Nika als Super-Mitfahrerin bestätigt und wir sind am Nachmittag bis knapp 80 Meilen an Chicago herangekommen. Geschlafen haben wir gratis auf einem 'Rest Area'. Eigentlich ganz gediegen - weit weg von der Autobahn und den Lastwagen, neben dem Spielplatz für Nika - wenn da nicht noch Mr. X gewesen wäre, der um 23.00h an die Tür geklopft hat. Er habe eine Panne gehabt, sei 3 Meilen hierhin gelaufen und müsse nun 5 bis 6 Stunden auf seine Braut warten, die ihn abholen werde. Ob er bei uns im Wagen warten könne? Nö, das wollten wir eigentlich nicht, aber wie sagen? Zum Glück hat dann Nika zu weinen begonnen, da hat sich das dann erledigt.

Und eigentlich war Herr X schon etwas eine "Schwester". Auf den Rastplätzen hier gibt es immer ein Gebäude mit Bänken, Getränke- und "Futter"-Automaten und WC. Da hätte er also wunderbar auf seine Rettung warten können. Aber nein, er kommt zu uns und fragt nach einer Bleibe und hockt dann in der Nähe des Gebäudes draussen am Boden herum. Das kam uns etwas suspekt vor und wir haben ihn eben etwas beobachtet haben. Dabei ist dann bei Ivo der Wohltäter und Pestalozzi ausgebrochen und er hat etwas Wasser, Brot, Schinken und Käse sowie einen Apfel eingepackt und dies dem Gestrandeten gebracht. Der hat sich artig bedankt und, wie wir am Morgen feststellen mussten, mit unserer "Hilfslieferung", ohne etwas davon zu essen, eine riesen Sauerei veranstaltet. Thanks, man, well done!

Chicago ist nicht ganz St. Louis - das ist ja grundsätzlich auch gut so. Was die "Unterkunft" betrifft, wäre es aber durchaus wünschenswert. Der nächste Camping befindet sich knapp eine Zugstunde von Downtown Chicago weg. Das geht ja noch, aber Herr und Frau Campingabwart nutzen dies ganz schamlos aus. Es ist der mit Abstand teuerste Camping, wo wir bislang untergekommen sind und geboten wird absolut nichts. Vom Bett aus können wir direkt eine Verkehrszählung auf der seeeehr stark befahrenen I-80 machen, auf der anderen Seite gibt es ein Schiessgelände, wo anscheinend nicht nur das Obligatorisch geschossen wird, alles ist verlottert und das Wasser riecht und schmeckt so metallig und rostig, dass wir nicht mehr sicher sind, ob wir jetzt braune Arme und Beine haben oder ob sich der Rost aus den Leitungen an uns abgesetzt hat. Wir sind ja weiss Gott nicht verwöhnt und haben auch schon an noch schlechteren Orten überlebt. Es macht einem aber irgendwie einfach Bauchschmerzen, wenn man so abgezockt wird und man die Rückkehr vom "Dörfli" jedes Mal als Strafe empfindet. Jä no, fertig gejammert.

Wir haben 4 Tage in Chicago verbracht und ja, Chicago ist toll. Irgendwie hat man ja an jedem Ort, wo man hinkommt so Gefühle. Entweder es passt einem oder dann eben weniger. Kaum das erste Mal aus dem Zug gestiegen, war es also da, dieses positive Feeling von der grossen Stadt. Nun, man hat es uns auch leicht gemacht. Sonne, stahlblauer Himmel, so um die 30 Grad warm, viele Sehenswürdigkeiten, die auf uns warten, tolle Wolkenkratzer - moderne und so alte schnörkelige - und einfach ein positives Flair, das uns gepackt hat. Vom Nachtleben (they've got the Blues in Chicago) können wir keine Erfahrungsberichte machen, das liegt nikatechnisch und wohnortmässig nicht ganz drin.

Chicago konnte sich ja bis vor ein paar Jahren rühmen, das höchste Gebäude der Welt zu haben. Inzwischen haben die Petronas Towers in Kuala Lumpur und neu Taipei 101 in Taiwan diesen Titel an sich gerissen. Der Sears Tower ist aber doch ganz schön hoch. Nicht so wirklich 100% schön, aber eben hoch. Da Nika Security Checks erfahrungsgemäss nicht so liebt und wir doch auch schon auf dem einen oder anderen solch hohen Gebäude waren, haben wir dann die "Besteigung" sein lassen.

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Dafür waren wir am Navy Pier - ja, eine Touristenfalle, aber doch noch ganz gemütlich und eine günstige Möglichkeit, die Skyline von Chicago vom Wasser aus zu sehen. Zudem ist es irgendwie schon noch speziell, dieser Pier ragt ja in einen See hinaus, obwohl alles so aussieht, als wäre man am Meer.

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Die in unseren Augen schönste Sight ist aber sicherlich der Millenium Park. Also eigentlich vor allem die Muschel und der Brunnen dieses Parks. Die Muschel ist einfach ein riesengrosses Chromding das auf einem Platz steht und wo man die Stadt drin sieht. Gut, das tönt nicht wirklich spannend, aber wenn man es sieht, dann findet man es bestimmt toll. Der Brunnen ist ein etwa Handballfeld grosser Platz mit 2 - 5 cm Wasser drauf. Am oberen und unteren Ende steht je ein 30 Meter hoher Turm aus Glas-Steinen über den das Wasser herunterläuft und je nach Wind in alle Himmelsrichtungen versprüht wird. In den Türmen verpackt ist eine Video-Installation, die Gesichter von Menschen zeigt. Die schauen, lachen, machen Grimassen und Spritzen zuguterletzt Wasser aus dem Mund. Toll, wirklich genial und so unterhaltsam, all die Leute und vor allem Kids zu sehen, wie sie Freude am im Wasser herumspringen, Baden oder sich Duschen lassen haben (siehe auch Pic auf Nikas Tagebuch).

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Auch in Chicago haben wir "Viecher" angeschaut. Diesmal nicht im Zoo sondern im Aquarium. Das war toll, Mami und Papi hats gefallen und Nika ist vor allem am riesigen Korallenriff-Tank mit all den farbigen Fischen, den kleinen Hammerhaien, den Rochen und einer Wasser-Schildkröte fast ausgeflippt. Ui hat sie protestiert, als der Herr mit dem Mikrofon alle Zuschauer gebeten hat, einen Meter zurückzustehen, als ein Taucher ins Becken gestiegen ist, um die Fische zu füttern. Natürlich haben auch Delfine und Belugawale, Pinguine und Sea-Otters nicht gefehlt und Family Arnold verzückt. Dummeweise, und darüber könnten wir uns heute noch die Haare raufen, haben wir Doofen irgendwie das begehbare Hai-Aquarium verpasst. Shit happens!

Unterdessen sind wir bereits etwas weiter nördlich im Bundesstaat Wisconsin angekommen. Gestern hatten wir doch tatsächlich den ersten grauen und verregneten Tag. Je nach Wetter werden wir noch etwas in der Gegend bleiben oder dann die Fahrt weiter westlich zum Badlands Nationalpark unter die Räder nehmen. Selbstverständlich halten wir Euch auf dem Laufenden. See ya!

Von 0 auf 115 km/h in knapp 4 Sekunden

Es war Sonntag, die Sonne schien fast schon kriminell schön und stark, es war sehr warm und wir waren im Six Flags St. Louis Vergnügungspark. Nun, Angefangen hat es ja nicht wirklich verheissungsvoll. Wir konnten zwar im Camping markant günstigere Tickets ergattern, aber als wir dann im Park angekommen waren, da tats dann schon recht weh: $ 25.00 fürs Parkieren haben die uns abgeknöpft, Bäääh!

Wuala, im Ami-Land (ausser in den Städten) steht man eben ohne "Wheels" immer leicht im Abseits. Kein öffentlicher Verkehr, zum Laufen wäre es eigentlich noch gegangen, aber mit Nika im Kinderwagen am starkbefahrenen Highway entlang, ohne Trottoir und Fussgängerstreifen - nö danke!

Bald aber hat sich unsere Freude wieder zurückgemeldet. Es hat sich gezeigt, dass es nicht allzu viele Besucher hat im Park und dass wir so nicht mit grossen Wartezeiten an den "Rides" (max. 15 Minuten) rechnen mussten. Nun ja, uns wars noch so recht.

Nika kam zum Staunen nicht mehr hinaus. Bugs Bunny, Tweety, Speedy Gonzales, Kater Tom und noch viele andere farbige Gestalten haben sie zwar verzückt, aber so recht hat sie diesen Gestalten doch nicht vertraut. Überall Kilbistände mit z.T. mannsgrossen Stofftieren, die man gewinnen konnte, Ballone, Windräder, Farben und eben die verschiedenen "Rides" (Fahrgeschäfte sagt man dem bei uns wohl) waren ein Augen- und Sinnesschmaus für die Kleine - und dann noch das Karussell - ein richtiges tolles Ami-Karussell mit Holzpferden, die auf und ab gehen wenn es sich dreht, wunderbar.

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Natürlich hatte es auch für die Grossen (Kinder) einige Höhepunkte in Form von verschiedenen 8i-Bahnen oder Rollercoaster, wie das hierzulande eben heisst. Mama Irène war heute nicht so nach "trümmlig und schlecht", so musste sich eben Ivo "opfern" und die Bahnen testen.

Zum Zmorge gabs 'Gotham City', einer dieser modernen Rollercoaster, wo die Beine frei herumbaumeln. Mit Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 130 km/h, Loopings, 360 Grad Drehungen, Tunnel und all den Sachen, die den Magen und den Körper ganz schön unter Druck setzen.

Zum Zmittag gabs dann 'The Boss'. Eine dieser altehrwürdigen Achterbahnen, ganz aus Holz - wunderbar. Ohne Looping und anderen Schnickschnack, aber erfahrungsgemäss sehr holperig und grundsätzlich um einiges magenverdrehender als die modernen Kameraden. Und in der Tat, der Boss hatte es in sich!

Zum Dessert dann das Highlight - Mr. Freeze! Man sitzt rein, das "Wägeli" fährt in Position, die Sirene geht ab und der "Car" beschleunigt von 0 auf 115 km/h in knapp 4 Sekunden. Damit geht es 90 Grad nach oben, man macht eine Drehung und es geht wieder 90 Grad runter. Dann wieder rauf, um Anlauf zu holen, damit man dann 30 oder 40 Meter hoch quasi in den Himmel fahren kann. Am obersten Punkt angekommen fühlt man sich kurz schwerelos, und dann geht’s den gleichen Weg zurück, einfach eben alles rückwärts.

Freeze_Batman2 015-Mr-Freeze

Es gibt an jeder Ecke von Ami-Land solche Vergnügungsparks. Wenns grad passt, werden wir sicherlich noch den einen oder anderen testen - man weiss ja nie, wenn jemand Ratschläge braucht oder so ;-)

Sonntag, 20. Mai 2007

Saint Louis

Was ist passiert, wenn Irène am Muttertag wie ein aufgescheuchtes Huhn herumrennt? Nein, sie hat keine "Heuchlerpalme" zu diesem Anlass geschenkt bekommen. Sie hat gemeint, Nikas Wickeltasche sei ab dem Kinderwagen geklaut worden... Und Dabei war sie schön brav IM Wageninnern zwischengelagert gewesen - eben damit das sicher nicht passiert :-)

So geschehen im Louisville Zoo, wo sich Nika köstlich amüsiert hat und wir uns gefragt haben, warum soooo viele Elefanten frei im Zoo herumlaufen - eine solche Ansammlung von wirklich dicken Leuten haben wir tatsächlich noch nie gesehen, unglaublich.

Mittlerweile sind wir ein rechtes Stück Richtung Westen vorwärts gekommen. Eigentlich stehen bzw. parken, wohnen und schlafen wir sogar in Sichtweite des offiziellen "Tores zum Westen", nämlich dem Gateway Arch in St. Louis.

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Hier hat man uns doch tatsächlich mit einem kräftigen Gewitter und einer weggeschränzten Stunde (wir sind jetzt 7 Stunden hinter der CH zurück) willkommen geheissen. Sonst aber ist das Wetter wieder wie gehabt. Recht kalte Nächte und wunderbar warme, sonnendurchflutete Tage.

Logiert wird wirklich quasi vor dem Gateway Arch. Nämlich ca. 400 Meter weg vom Mississippi River (wenn wir den "Big Muddy" überquert haben, sind wir schwupps in Downtown St. Louis) auf dem Camping des River Boat Casinos. Nun, das "Fränkli wagen" heben wir uns für Las Vegas auf. Das Casino (das wirklich auf einem Boot ist) ist etwas schmuddelig und Nika lassen sie ja sowieso nicht rein. Der Camper-Parkplatz ist jedoch von der Lage her unschlagbar - so gut bewacht von der 24h Security haben wir noch nie geschlafen und vom "Plätzli" her ist es auch ganz passabel. Und wenn wir es wollten, dann würden uns die Leute doch tatsächlich noch die 400 Meter bis zur Metro fahren - wir lehnen aber jedes Mal dankend ab. Wir sind ja Schweizer, die können laufen, und nicht Amis, die sich mit Golf-Chärreli vom Auto zum Casino-Eingang chauffieren lassen - deshalb wahrscheinlich diese Elefanten überall.

Bei unserem ersten Besuch in Downtown, sind wir etwas enttäuscht wieder von dannen gezogen. Neben dem "Arch" (ausgesprochen Artsch nicht etwa Arsch ;-), der wirklich genialt toll, ultimativ cool ist, haben wir nicht allzu viel interessantes gesehen. Ausser den üblichen Futterstationen der Elefanten (Appelbee's, TGI Friday's, Mc Donalds, Burger King, Hardee's, Kentucky Fucky, Subway, Sbarro, Panda Express, Taco Bell usw.) haben wir noch Bürogebäude und ziemlich leere Strassen gefunden. Will man aber einfach etwas "Bummeln" gehen, dann ja, ähm... zum Glück gibt’s aber zumindest noch den Starbucks mit einem feinen Käfeli im Dörfli.

Saint Louis hat aber doch noch den einen oder anderen netten Ort, den es zu besuchen gibt. Die Budweiser Brauerei hätte mit einem Rundgang und dem einen oder anderen Bierchen gelockt. Aber der Kleinsten zuliebe wurde darauf verzichtet (dafür trinken wir jetzt eins während dem Updaten unseres Tagebuchs...Cheers). Im Forest Park gibt es viel Ruhe, viel Grün, viel Schön, viel Toll, einen coolen Spielplatz mit einem Sofa-Riitiseili (siehe Pic) und viel Viecher.

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Hier gibt’s doch tatsächlich auch einen Zoo. Der hat ganz tolle Gehege, wo sich die Tiere so richtig austoben können und alles ist erst noch gratis. Ja, ja, wir haben schon wieder Viecher angegafft, aber uns gefällts und vor allem Nika hat auch ihre helle Freude daran. Den letzten St. Louis Stadt-Tag haben wir dann ganz tourimässig mit einer Bootsfahrt auf dem Mississippi River begonnen - jetzt fährt übrigens wieder einer dieser Elefanten mit dem Auto aufs WC :-( - und mit einem Besuch der Union Station beendet. Die Union Station war früher mal ein grosser Bahnhof. Da aber hier anscheinend die Züge nur mit 10 km/h fahren ( wir haben noch keinen schnelleren Güterzug, aber auch noch nie so lange, gesehen) und vor jedem Bahnübergang zweimal hupen, grrrr, hat man die Union Station wohl geschlossen und daraus eine, zugegeben etwas tourimässige, aber dennoch schöne, entspannte Oase mit Läden, Restaurants und Cafés sowie Hotel gemacht. Wirklich toll. Man hat einfach das Dach und die Empfangshalle des ehemalig riesigen Bahnhofs stehen lassen und darunter neue Gebäude, einen See, das Hard-Rock Café und eben die anderen Lokalitäten gebaut. Wirklich toll.

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Am morgigen Sonntag werden wir dann noch den Six Flags Park besuchen und Nika ins 8i-Bahn fahren einführen - oder sie wenigstens zuschauen lassen, wenn Mami oder Papi kreidebleich vorbeirasen... Danach machen wir uns dann auf, um Chicago unsicher zu machen, bevor wir dann weiter westlich ziehen.

Ach ja, für alle, denen "Grand Slam" nicht nur ein Begriff in Verbindung mit Roger Federer und Tennis ist - gäll Pädi - Es gibt ihn also noch, den DENNY's bzw. die Restaurants, die so heissen. Wir haben die Hoffnung nach einem Grand Slam Frühstück mit Scrambled Eggs, Bacon, Hash Browns UND Pancakes schon bald aufgegeben, bis wir endlich unseren ersten Denny's gefunden und mit unserem Besuch beglückt haben Mmmmh!

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Sonntag, 13. Mai 2007

Muttertag - Mothers Day

Liebe Irène

Es fehlt nicht mehr viel und wir sind 10 Jahre zusammen. Seit 17 Monaten und 19 Tagen sind wir vereheiratet und genau 17 Monate ist es her, seit Du mir/uns Nika geschenkt hast.

Ich habe es ja schon immer gewusst, Du wirst eine wunderbare Mutter sein. Seit der Geburt von Nika hast Du dies eindrücklich bewiesen. Es ist wunderbar mitanzuschauen, wie Du mit der Kleinen umgehst, sie hegst und pflegst, sie unterhätst, mit ihr spielst, sie forderst, sie einfach gern hast und auch in schlechteren, qäungeligen Momenten kühlen Kopf bewahrst. Immer wieder ist es eine Freude in Deinen Augen den Stolz über unser Fräulein Wunder abzulesen.

Vielen Dank für alles was Du für Nika und für mich tust. Ich freue mich auf unsere gemeinsamen restlichen neuneinhalb Reisemonate und die Zukunft danach.

Ich liebe Dich!
Ivo

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Wo sind den nur die Leute?

Und noch ein halber Fahrtag. Vom Welcome Center sind wir quer durch den nördlichen Teil von Kentucky gefahren, auf dem sogenannten Bourbon (das ist Whisky) Trail. Nein, Jack Daniels haben wir nicht getroffen, dafür haben wir nun in Louisville, dem Geburtsort von Muhamed Ali, Halt gemacht.

Nach einem Salötli zum z'Mittag wollten wir uns etwas in Downtown umsehen und sind mit dem Taxi losgefahren. Da wo dann das Zentrum sein sollte hat man uns rausgelassen und wir wähnten uns fast in einer Geisterstadt. Fast keine Leute auf der Strasse, nur Fressbeizen überall wo wir hingelaufen sind und ein Perücken-Shop nach dem anderen??? Nun ja, unter den wenigen Leuten die sich blicken liessen hatte es schon den einen oder anderen Glatzkopf, aber das rechtfertigt noch lange nicht eine solche Ansammlung von Läden dieser Art.

Nach einem feinen Starbucks-Käfeli haben wir uns dann entschieden zu Fuss in den Camping zurückzulaufen. Erst über eine verlotterte und verrostete Stahlbrücke über den Ohio-River (der ist sicher drei, wenn nicht viermal breiter als der Rhein in Basel) und dann ganz romantisch entlang dem Highway 31, vorbei an einer Kläranlage, einer Colgate-Fabrik und sonstigen etwas heruntergekommenen Industriebauten. Schön, nicht wahr?

Ach ja, vieleicht noch ein Wort zum Wetter - strahlend schön, ziemlich heiss und schwül und eine recht agressive Sonne vor der man sich in Acht nehmen muss. Zur Abkühlung von Nika und aus Mangel an einem Swimming Pool haben wir einfach einen Wasserhahnen in eine Dusche umfunktioniert und mit Nika "geflädert" was das Zeug hielt.

Westwärts

Bereits sind wir im US Bundesstaat Kentucky angekommen. Eigentlich haben wir ja zu Hause verkündet, als erstes von Washington DC aus weiter südlich in Richtung Florida zu reisen bevor wir dann wieder nordwestlichen Kurs einschlagen.

Das war die Idee, die darauf basierte, dass wir zuerst noch in etwas wärmere Gegenden fahren müssen, weil in den Reiseführern und -infos gestanden hat, die Durchschnittstemperatur in der Gegend von DC sei um diese Jahreszeit ca. 16 Grad. Haha, die Durchschnittstemperaturen in der Nacht dürften wahrscheinlich um diese 16 Grad liegen, aber am Tag ist die Wärme ganz nahe an der Deo-Forderungs-Marke. Es ist sogar soooo schön, dass sich schon die ersten GT-Streifen an den Füssen (da wo das FlipFlop-Band durchgeht) und an den Armen (T-Shirt-Ärmel) bemerkbar machen.

Zudem sind uns die einigen 100 Meilen zusätzlich doch etwas zuviel, weshalb wir beschlossen haben, schon jetzt westwärts zu ziehen - unser nächstes Ziel, mit dem einen oder anderen Abstecher, ist St. Louis.

So haben wir heute einen sogenannten Fahrtag eingeschaltet und sind mit einigen Päuschen und einer fröhlichen und genügsamen Nika ein gehöriges Stück weitergefahren. Mitten durch die Appalachen hindurch haben wir wohl nichts anderes gesehen als Strasse (mit Autos natürlich) und Bäume, nichts als Bäume :-( Im Herbst muss das ja wirklich fantastisch aussehen, wenn alles farbig ist. Heute aber hatten wir plötzlich irgendwie genug - Bäume...

Diese Bäume standen vor allem im Staat West Virginia. Wie hatten wir doch in jungen Jahren diesen Staat besungen und so manches "Damenräuschchen" nach Hause getragen > Almost heaven, West Virginia.... Oh country road, take me home, to the place, where I belong… Beim Überqueren der Staatsgenze haben wir dann spontan dieses Liedchen angestimmt. Wahrscheinlich haben wir etwas falsch gesungen, denn Nika hat ziemlich verdutzt dreingeschaut, dann aber doch auch kräftig irgendetwas mitgebrummelt.

Geschlafen haben wir dann vor dem Official Kentucky Welcome Center am Interstate 64 - gratis und franko. Sicher keine 1A "Unterkunft" aber einfach zum Schlafen und Nikas Truck-Faszination zu stillen ideal.

Donnerstag, 10. Mai 2007

Verona

Nein, verfahren haben wir uns nicht - auch hier, ein rechtes Stück westlich von Washington gibt es ein Verona. Hier redet niemand italienisch und es gibt auch keine Opern. Dafür wunderbares und nicht mehr durch einen kalten Wind gestörtes Sonnenwetter, eine malerische, ländliche Gegend und einen tollen Campingplatz. Direkt an einem Fluss, Wasserfall inklusive, mit grossem Spielplatz und frei herumlaufenden Hasen und Enten - ein Eldorado für unsere Kleinste.

Wir hatten das Geschichtliche, das Städtische und vorallem das zwar meistens sonnige, aber doch noch recht kalte Wetter satt und sind auf der I 64 weiter westwärts gefahren - eben bis nach Verona. Hier haben wir dann wirklich ein kleines Paradies gefunden, das nur so zum Verweilen einlädt.

Kaum angekommen, hat Grandma sich die Schürze umgebunden und ist in der Küche verschwunden. Irgendwie war dies das Zeichen. Unser Herd bleibt kalt, wir genehmigen und ein "real american dinner" - einen Double Cheeseburger mit French Fries, mit Liebe und mit viel Hingabe sowie einem "Have a fun evening" von Grandma mit Schürze, dafür ohne Zähne, hingebrutzelt. Damits dann doch nicht ganz so ungesund war, haben wir noch einen feinen Salat dazu gemacht.

Tja und so ist es gekommen, dass wir einen schönen und fast schon ganz geregelten Tag verbracht haben, heute. Zmörgele, spielen, lesen, Nika macht ihr Mittags-Nickerchen, Glacé schlürfen, einen Ausflug zum Wasserfall machen (siehe Nikas-Tagebuch) und etwas feines zum z'Nacht kochen.

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Waren wir gestern noch fast die Einzigen, so hat sich der Camping heute recht gefüllt. Einmal mehr sind wir wieder von riesigen Wohmobilen oder besser Wohncars "umzingelt". Da fährt ein Wohnmobil vor, das hat die Grösse eines Reisecars mit 52 Plätzen und angehängt ein Ungetüm von einem Auto, einem Hummer H2. Es sind eben schon ganz andere Dimensionen hier. Dem europäischen CampingVolk Nr. 1, den Holländern, kämen nur die Tränen.

Dienstag, 8. Mai 2007

Wir sind im Ami-Land

Jetzt sind wir also bereits seit über einer Woche in Amerika und langsam haben sich alle ans neue Leben gewöhnt - aber alles der Reihe nach:

Unser Reisli musste mehr als nur hart verdient werden. Irgendwie wollten die verschiedensten Vorbereitungsarbeiten einfach nicht aufhören. So haben wir die letzten 3 Tage vor unserer Abreise bis tief in die Nacht bzw. in den Morgen hinein geschuftet, damit auch alles parat und gepackt ist für den Tag X.

An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an unsere Eltern und Bekannten, die sich liebevoll um Nika gekümmert haben. Ohne diese Hilfe wären wir wohl noch immer in Sursee.

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Der 28. April war dann also da. Komischerweise auch ein ganz fieses Kribbeln im Bauch. Wie wird es wohl, was erwartet uns, muten wir Nika zu viel zu, wie verhält sie sich im Flieger, schaffen wir das, welche Probleme müssen wir meistern?. All die negativen Sachen, die uns bislang nie gross beschäftigt haben, sind uns durch den Kopf gegeistert - jä no, gegangen sind wir dann trotzdem. Erschwerend ist dann noch dazugekommen, dass wir uns kurzfristig entschieden haben, unsere Bikes doch in Sursee zu lassen und nicht mit in die weite Welt hinaus zu nehmen. Mann, was mach ich nur 10 Monate ohne Göppel?

Ein erstes Ziel haben wir dann bereits in Zürich am Flughafen erreicht - Nika ist alleine in den Flieger gelaufen.

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Eigentlich haben wir uns schon Tage und Wochen zuvor vorgestellt, im Flieger unserer Tochter, die pausenlos den Gang auf- und abrennt, hinterher zu laufen und uns für den Lärm den sie macht bei den anderen Fluggästen zu entschuldigen. Gekommen ist es dann ganz anders. Ein Lämmchen auf dem Schoss von Mami und Papi das erstmal alles ganz genau angeschaut und studiert und als das dann nicht mehr interessant war, einfach seelenruhig ein Schläfchen gemacht hat.

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So konnten auch Mami und Papi sich etwas von den Vorbereitungsstrapazen erholen und sich bereitmachen für die Ankunft in Washington DC.

Eigentlich haben wir ja bereits beim Immigration-Officer gelacht (das war wohl der erste freundliche Herr, den wir bei einer Einreise in die USA hatten). Den ganz grossen Lacher hatten wir dann aber im Taxi zum Hotel. Nachdem wir dem Taxifahrer, einem Inder mit wunderbarem Turban, gesagt haben, wo wir hin wollen, hat der pausenlos weitergeredet in wahrscheinlich indisch, dann wieder etwas englisch und wieder seine Sprache - hin und her. Freundlich wie wir sind, haben wir versucht, schlau zu werden aus dem was er quaselt, aber das hat einfach nicht geklappt. Mit gaaanz schlechtem Gewissen haben wir ihm dann gesagt, dass wir ihn leider nicht wirklich verstehen. Worauf er geantwortet hat "I'm not talking to you" - ich rede nicht mit Ihnen. Erst dann haben wir gesehen, dass er, schön versteckt unter seinem Turban, einen Bluetooth im Ohr hatte und mit seinem Kollegen telefoniert hat... :-)

Nach drei Hotel-Tagen, wo wir uns und vorallem Nika an die Zeitumstellung und Heimveränderung gewöhnt haben (und noch immer tun), haben wir dann unser Wohnmobil in Empfang genommen. Das Problem war, dass Irène bei der ersten uns angebotenen Version nicht über das Lenkrad hinausgesehen hat und dieses Gefährt doch etwas unhandlich zum Einparkieren war.

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So haben wir uns dann für unseren "Winnie" entschieden, der für CH-Verhältnisse schon fast riesig und für Ami-Verhältnisse ein kleiner Pfupf ist .

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Ziemlichh hoch, ziemlich lang und ziemlich breit - unsere Seitenspiegel können bereits ein Liedchen davon singen - einmal "Päng" rechts und kurz darauf "Tätsch" links - so gehts und nun hat Fahrer Ivo sich nun einjustiert - hoffentlich.

Nach dem Einrichten des Campers, dem Organisieren des Haushalts und dem Wiedersehen mit vielen Bekannten (Sarah Lee, Ben & Jerry, Dr. Pepper) im Food Store hat es uns dann weg von Washington ans Meer getrieben. Nun, vom Wetter her hatten wir zwar Sonne, aber die Temperaturen sind noch nicht ganz so sommerlich, vorallem in der Nacht. Nika hats nicht gekümmert, sie fands toll, sich ihren Adventure Trail durch die Dünen und den Sand zu bahnen und zu "Kneippen" im eiskalten Meerwasser.

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Ein spezielles Erlebnis war sicherlich auch die Überquerung des Chesapeake Bay Bridge Tunnels, einer 20 Meilen langen Brücke übers Meer, die zweimal als Tunnel unter dem Meer hindurch führt, sodass die Schiffe ungestört in die Chesapeake Bay hineintuckern können.

006-Chesapeake

Mittlerweile sind wir in Williamsburg gelandet. Das ist ein gaaaaanz geschichtsträchtiger Ort, schon fast eine Pilgerstätte (zumindest für die Amis), weil hier irgendwie die ersten Siedler angekommen sind und so den Grundstein für die USA gelegt haben, oder so. Wenn man es böse ausdrücken will, so ist das hier das Disneyland für die Senioren. Man hat eine ganze Stadt so erhalten, wie sie irgendwann im 17. Jahrhundert ausgesehen hat, inklusive Leute. Da schwirren überall Einheimische, Angestellte oder Freiwillige, wir wissen es nicht genau, in alten Kostümen umher, sind ganz freundlich und scheinen genau so zu arbeiten und zu leben, wie das eben früher gewesen ist. Nun, so museumsgeil und geschichtsinteressiert sind wir nun auch wieder nicht. Wir haben uns das "Dörfli" angeschaut und einen ganz gemütlichen Tag mit einem Hauch Geschichte, einem feinen Kafi mit Muffin (den wir ja jetzt nicht mit dem Bike abstrampeln können) und einer Nika, die überall die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, verbracht.

Ach ja und dann haben wir uns noch eine Wundermaschine gegönnt. Einen Toaster für $ 7, damit die Gummi-Schnitten welche man hier Brot nennt, doch noch irgendwie geniessbar werden. Eine Brotbackmaschine wie Deine Bekannte, Evi, haben wir leider nicht gefunden, das wäre dann auch etwas übertrieben... :-o

Freitag, 20. April 2007

Around The World!

Die ganz erste Idee für unsere Reise war diejenige, dass wir die Panamericana (eine Strasse von Alaska bis runter nach Feuerland) oder zumindest einen Teil davon befahren und so Nord- und Südamerika bereisen. Dazu hätten wir unser Büssli "Joey" gepackt, wären damit nach Norddeutschland gefahren und hätten es nach Amerika verschiffen lassen.

Joey-vorne Joey-links Joey-rechts Joey-hinten

Nach genauerem Studium eben dieser Panamericana und unserem Büssli sowie den ersten grossen Büssli-Ferien mit Nika haben wir unsere Ideen aber etwas umdisponiert. Für "Joey" wäre die Panamericana wohl eher eine etwas zu hohe Herausforderung gewesen und mit Nika bei uns im Leben und dann an Bord ist der Platzbedarf etwas höher und wir sind doch auch etwas mehr auf Sicherheit bedacht.

Obwohl, es ist machbar und bestimmt ein tolles Erlebnis. Der Beweis liefert Rupert Riedl und Family. Wir haben sie bei unserem Trip 1999/2000 in Neuseeland getroffen. Sie waren damals in einem alten VW-Bus von Salzburg nach NZL gefahren. Danach, leider mit einem abrupten und tragischen Ende, hatten sie einen grossen Teil der Panamericana be- und erfahren und mittlerweile sind sie quer durch Afrika bis nach Tansania gereist. Alles im VW Bus und auf der ersten Reise mit einem und danach mit 3 Kids! Wer sie sind und was sie alles erlebt haben könnt ihr übrigens nachlesen auf www.alptoalp.de.

Der Sicherheitsaspekt hat sich bei uns so "geoutet", dass wir uns bei unserer Routenwahl für sogenannte westliche Länder entschieden haben: Amerika, da gibts noch so einiges, das wir entdecken und besuchen wollen. Den Südwesten von Kanada möchten wir etwas genauer kennenlernen und gleich auch noch Mark & Janey, zwei Bekannte von unserer Reise 1999/2000, aus Vancouver wiedersehen. Ein südamerikanisches Land sollte mit dabei sein und Argentinien war bzw. ist schon seit langem ein Herzenswunsch von uns. Tja und es war schon immer klar, in "Downunder" waren wir nicht zum letzten Mal.

Die Flüge sind gebucht, die Camper als Wohn- und Fortbewegungsmittel ebenfalls. Den Rest planen wir vor Ort, je nach Lust und Laune. Es gibt einige Orte, Sights, Parks usw. die wollen wir unbedingt sehen. Die Fahrstrecke dazwischen werden wir uns Tag für Tag zurechtlegen und spontan entscheiden, was dann noch anzuschauen, zu erleben, zu erwandern, zu "bebiken" usw. ist.

Unser Flug- und Länderplan:
28. April 2007 Zürich - London - Washington DC
1. Oktober 2007 Los Angeles - Dallas/Fort Worth - Buenos Aires
30. Oktober 2007 Inlandflug Buenos Aires - Trelew
30. November 2007 Inlandflug Trelew - Buenos Aires
1. Dezember 2007 Buenos Aires - Santiago de Chile - Auckland -
Sydney - Alice Springs
??. März 2008 Sydney - Bangkok - London - Zürich

Wir sind echt gespannt, wie die Fliegerei mit Nika ausgehen wird.

Donnerstag, 19. April 2007

Hallo!

Nachdem wir uns den "Travelbug" auf unserer ersten einjährigen Reise geholt haben, sind wir ihn nie mehr wirklich los geworden. Mit verschiedensten tollen Trips in ferne Länder oder mit Ferienreisen, Kurzaufenthalten und Weekends mit "Joey" unserem VW-Büssli konnten wir die schlimmsten Symptome lindern. Geblieben ist aber der Wunsch und der Traum, mindestens noch einmal eine laaaange Reise zu unternehmen.

Nun fahren wir am 28. April 2007 zur Kur ;-). Zusammen mit unserer im Dezember 2005 geborenen Tochter Nika stellen wir uns dem Abenteuer eines 10monatigen Trips rund um die Welt.

Dafür geben wir viel auf (z.B. ein guter Job, ein florierendes Geschäft) und steuern in gewissem Masse in eine ungewisse Zukunft - auf unserer Reise und vor allem auch danach, wenn wir wieder zurück sind in der Schweiz. Nun, alle vom "Travelbug" Befallenen wissen es, und alle anderen können es sich vieleicht denken - es ist es allemal Wert!

Damit alle Daheimgebliebenen mitverfolgen können, wie es uns ergeht auf unserer Reise, was wir sehen, erleben und erfahren, welche Bekanntschaften wir schliessen, aber auch welche Probleme wir zu meistern haben, führen wir dieses Blog und versuchen es, in Wort und Bild, so aktuell wie möglich zu halten

Viel Spass beim "Uns-Verfolgen"!

I and I & Nika


PS-1: Natürlich freuen wir uns über Post von Dir mit News, Klatsch und Tratsch!
Unsere E-Mail-Adresse: i.and.i@bluewin.ch

PS-2: Nika führt Ihr eigenes kleines Tagebuch > Klick bei "links".
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I-and-I-und-Nika

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