Montag, 30. Juli 2007

Es Fränkli woge

Las Vegas

Nach wochenlangem in der Pampa verbringen (was ganz und gar nicht schlecht ist) ist wieder einmal eine grosse Stadt auf dem Programm gestanden. Und dann was für eine - Las Vegas, das "Dörfli" in dem ja bekanntlich mehr Träume als anderswo wahr werden und wo man sicherlich das eine oder andere Fränkli wagen kann.

Jeder hat wohl schon davon gehört. Wahrheiten, Unwahrheiten, Übertreibungen, Superlativen, Unglaubliches, Räubergeschichten, Spinnereinen, Gerüchte usw. und wahrscheinlich ist alles davon wahr. Es ist einfach schon kaum fassbar, was man hier, mitten in der Wüste aus dem Boden gestampft hat (und noch immer tut), welchen Reichtum und Protz man hier zur Schau stellt, wie locker das Geld überall sitzt was es alles zu sehen und zu erleben gibt und welche Träume man hier tatsächlich wahr gemacht hat.

Eins ist sicher, man kann hier unwahrscheinlich schnell. viel Geld los werden. Und das nicht nur beim "Gambling". Was man neben Spielen in Las Vegas alles machen, kaufen, erleben und sehen kann ist schon fast krank und doch auch unglaublich faszinierend.

Wir waren ja vor acht Jahren schon einmal hier und sind mit offenen Mäulern durch die Gegend gewatschelt. Nun, die Mäuler blieben dieses Mal zu und doch haben wir über die "alten" Hotels/Casinos und vor allem über die neuen Riesenbunker und Spielhöllen gestaunt und uns diese zu Gemüte geführt. Einfach unglaublich, was man mit Ideen, Träumen, Mut, Visionen, Liebe zum Detail und vor allem viel, viel Geld so alles bauen kann.

Irgendeiner dieser zig-Strassenverkäufer bzw. -werber hat uns gesagt, wer in Las Vegas ist, müsse drei Sachen machen: Erstens, essen, dann natürlich ein Fränkli wagen und eine oder mehrere Shows besuchen.

Nun, gegessen haben wir ab und zu, aber nicht in einem der Casino-Buffets wo man sich nach stundenlangem Anstehen für ganz wenig Geld den Bauch voll schlagen kann. Ein Fränkli oder eben ein Dollarli haben wir auch gewagt. Genaugenommen waren es $ 3. Zu mehr hat es nicht gereicht, weil die Security den Kinderwagen und Nika nicht vor den Spielkästen geduldet hat. Das hat dann auch etwas abtörnend (aber auch portemonnaie-schonend) gewirkt. Tja und die Show haben wir jeweils am Abend selber gemacht, obwohl es im Riesenprogramm schon das eine oder andere Zückerchen hätte, das man gesehen haben müsste.

Vielleicht hätten wir doch einem dieser Werbe-Schnorris auf den Leim gehen sollen, die uns Gratis-Buffets, 100 Dollar Spielgeld und eine Gratis-Show versprochen haben. Dafür hätten wir aber irgendwie 2 Stunden in einem weit vom Las Vegas Strip entfernten Casino verbringen und dann zu Hause erzählen sollen, wie toll es da ist... Alle die uns angequatscht haben, haben jeweils gefragt, ob wir verheiratet sind. Wenn wir 'nein' gesagt hätten, wäre das Angebot sicherlich noch um eine Gratis-Schnell-Hochzeit erweitert worden. Hmm, als Elvis und Pamela Anderson verkleidet in einer kitschigen "Wedding-Chapel" würden wir zwar schon noch einmal "Ja" zu einander sagen.... ;-)

PS: Quelle der Fotos - www.gettyimages.com - wir hatten keine Lust Fotos zu machen in LV

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Schluchten, Gorges, Canyons

Zion Nationalpark

Vor der Hitze im Zion Nationalpark wurden wir gewarnt. Mit dementsprechend gemischten Gefühlen haben wir uns vom Bryce Canyon aus auf den Weg gemacht.

Nun, für das Highlight, einer Flusswanderung im Virgin River Canyon hätte dies eigentlich nicht so viel ausgemacht, aber für die Erkundung des Rests vom Park und fürs Leben im Camping ist es eben schon noch entscheidend, wie heiss es ist und wie stark die Sonne auf uns Touris hinabbrennt.

Alles halb so wild. Es war recht wolkig und bedeckt im Zion. So konnten wir die Hitze sobald es wieder etwas aufgetan hat mehr erahnen als darunter zu leiden. Wir sind sogar endlich in den Genuss von Regen gekommen. Am zweiten Tag haben wir ein zünftiges Gewitter erlebt und irgendwie haben wir das richtig genossen. Allen voran Nika, die sich in den Pfützen pudelwohl gefühlt hat (siehe ihr Tagebuch). Es sei der erste Regen seit 4 Monaten hat man uns gesagt und irgendwie hat man es den Leuten angemerkt, wie froh sie darüber gewesen sind. Es hat dann an den kommenden zwei Tagen ebenfalls noch geregnet. Idealerweise hat es immer mit unseren Tagesplänen übereingestimmt und so hat es nicht weiter gestört.

Nun aber genug geschwafelt über das Wetter. Wir kommen uns vor wie alte Jammertanten, aber es ist eben ein schon noch sehr wichtiger Faktor auf unserem "Reisli" und die Idee unseres Tagebuchs ist ja, unsere "Fans" über unser Wohlbefinden zu informieren. Deshalb müsst ihr eben auch unser Gejammer vom Wetter mitlesen, wuala! ;-)

Wie gesagt, wir haben uns seeehr auf die Wanderung im Virgin River, die Narrows hinauf, gefreut. Je nach Wasserstand im oder neben dem Fluss laufen und das inmitten einer Schlucht die immer enger wird und deren Wände links und rechts einfach 200 bis 300 Meter hoch sind. Nach etwa anderthalb Stunden durchs Wasser waten haben wir dann einen Seitenarm der Schlucht erkundet, der noch ca. 5 m breit war. Das hat total Spass gemacht und ist irgendwie schon noch eingefahren. Leider war es eben an diesem Tag ziemlich bedeckt, sodass die Fotos leider etwas düster daherkommen und nur erahnen lassen, wie spektakulär die Schlucht gewesen ist.

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Zion war ja vor Millionen von Jahren eine Wüste mit bis zu 1'000 Meter hohen Sanddünen (in der Sahara seien sie "nur" 300 m hoch). Diese wurden mit der Zeit zusammengedrückt was dann eben Sandstein ergeben hat. Zudem wurde das ganze Gebiet beim Aufeinandertreffen von irgendwelchen Kontinenten oder Kontinentalplatten noch in die Höhe gedrückt sodass sich dank dem Virgin River und der Erosion mächtige Berge gebildet haben.

Die Kulisse im Zion Nationalpark ist wirklich imposant und wunderschön. Neben kleineren Wanderungen wollten wir das Ganze auch noch von einem der angeblich besten Lookouts betrachten. Der Lookout heisst Angels' Landing und der Weg da hoch ist sehr steil und dementsprechend anstrengend, aber megageil. Ein quasi in die Felswand gehauener Weg zum Scout Lookout und dann per Kletterpartie über einen schmalen Felsgrat hoch zum Gipfel, Angels' Landing.

Selbstverständlich sind wir auch hier mit Nika "im Gepäck" hochmarschiert. Das hat uns einige bewundernde aber auch viele kritische Blicke eingebracht. Nun, für die, die es kennen, Nika war nicht ganz oben auf dem Gipfel. Irène hat mit ihr Scouts Lookout gewartet. Im Nachhinein wäre es sicherlich machbar gewesen, die Kletterpartie mit Nika auf dem Rücken. Aber irgendwie wäre es doch ein grösseres Wagnis gewesen, unseren Engel bis zum "Engels-Landeplatz" hinauf auszuführen.

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Ach ja, falls sich jemand mit dem Gedanken befasst, ebenfalls den Zion Nationalpark zu besuchen und schon jetzt weiss, dass er im Café der Zions' Lodge etwas essen will - Lass es sein!!! Vergiss es!!! Mach Dich nicht unglücklich!!! Das Gras auf der Wiese davor oder sogar das hiesige, gruusige Toastbrot (ach nein, das ist ja DAS BROT hier) sind tausendmal besser, als der Frass, den wir hier dummerweise essen wollten. Sven Epinay äh, Betty Bossi oder Annemarie Wildeisen müssten hier dringend mal nach dem Rechten sehen.

Märliland

Bryce Canyon Nationalpark

Pulli anziehen, Schlafsack hervorkramen, Nika das "wollige" Pyjama anziehen. Es mag ja komisch tönen, aber wir haben es genossen. Wie lange haben wir auf angenehme Temperaturen so um die 25 bis 30 Grad gewartet? Ein kurzer Regen wäre ebenfalls willkommen gewesen. Nur, die ganze Zeit Wolken und keine Sonne, das wäre dann doch auch nicht so das Richtige.

Kurz, wir wollten den 5er und das Weggli. Und eigentlich haben wir das auch erhalten. Einmal mehr hat wieder alles gestimmt und unsere Träume im "Märliland" Bryce sind sozusagen in Erfüllung gegangen.

Bei der Hinfahrt in den Bryce Canyon haben wir schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Der Himmel war wolkenverhangen, die Sonne hat sich kaum gezeigt. Wobei, die Temperatur war so richtig schön angenehm - eben irgendwo um die 25 Grad :-).

Pünktlich zum Ende von Nika's Mittagsschläfli hat sich dann die Sonne gezeigt und wir konnten vom Camping zu Fuss beim Sunset und Sunrise Point einen ersten Augenschein von dem nehmen, was wir die nächsten Tage erkunden und bestaunen wollten.

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Schon relativ früh am Abend haben wir dann gemerkt, dass wir hier eben irgendwo zwischen 2'500 und 2'700 Meter über Meer sind. Wie herrlich, wir konnten wieder einmal einen Pulli anziehen ;-) In der Nacht sind wir dann sogar aufgestanden und haben Nika ein wärmeres "Nachthömmli" angezogen und unsere Schlafsäcke hervorgekramt. Die 13 Grad waren dann doch etwas frisch, aber sonst hochwillkommen.

Wie gesagt, wir hatten es wieder einmal ideal getroffen. Anfahrt wolkig, Aufenthalt sonnig und schön, nur von einigen fotogenen "Sexy-Wölkchen" durchzogen, und der Abschied nach 5 tollen Tagen wieder bedeckt und wolkig.

Tja und diese schönen Tage haben wir mit vielen kleinen Spaziergängen und zwei tollen, langen Wanderungen (insgesamt über 21 km mit zünftig vielen Höhenmetern) genutzt und genossen - wunderbar.

Nika scheint es ebenfalls gefallen zu haben. Sie hat jedenfalls kaum "gemotzt" während den vielen Stunden, die sie auf Papis Rücken verbracht hat. Na ja, sie hatte auch viel zu sehen und zu bestaunen auf dem "Kamelsitz", während den Pausen und ihren Wandereinsätzen.

Die Schönheit von Bryce Canyon kann man nur schwer beschreiben. Es ist ein Märchenland aus erodiertem Sandstein in den kühnsten Formen und Farben. Am besten, wir lassen hier die Bilder für sich besprechen.

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Dienstag, 17. Juli 2007

Reinfall - Ohh Ahh - Reinfall

So ein Mist, schon wieder nichts! Jetzt warten wir seit Wochen darauf, dass wir auf unserem "Reisli" wieder einmal Regen erleben, aber nein, wir sind nur immer nah dran. Rundherum gehen die heftigsten Gewitter, mit den schönsten Blitzen hernieder, aber wir bleiben immer trocken. Das ist ja eigentlich schön, aber, so unverständlich wie es evtl. tönt, eine Abkühlung via Regen wäre mal was.

Die letzte Woche hat zwar wieder einiges an neuen Eindrücken, Erfahrungen und Sights gebracht. Wir haben aber sicher schon bessere Tage gehabt und werden sie hoffentlich auch wieder haben.

Angefangen hat alles mit unserem Abstecher ins Monument Valley. Nun, den buchen wir ganz einfach als Reinfall ab. Bei Temperaturen, noch immer um die 40 Grad herum, sind wir ins Navajo Indianer-Reservat gefahren, wo eben das bekannte Tal mit seinen schönen und weltbekannten Steinmonumenten zu finden ist. Die Indianer seien auf den Tourismus angewiesen, der Ihnen ein Einkommen garantiert. Schön und gut, ausser superhohen Preisen bieten sie aber eigentlich nicht wirklich viel und wenn jeder Indianer mit einem dieser teuren, grossen 4 x 4 Trucks herumfährt, dann leidet, zumindest bei uns, das Verständnis etwas...

Es hat überall geheissen, durchs Tal führe eine Schotterstrasse, aber die sei gut befahrbar. Nun, es hatte eine Schotterstrasse, aber nur schon vom Ansehen wurde unsere Milch im Kühlschrank zu Rahm... Nie und nimmer wären wir mit unserem Camper da wieder hoch gekommen, durch Sand, steile, enge Kurven und Schlaglöcher. Aber dafür bieten die Indianer ja Touren mit ihren Jeeps an. $ 110.-- für eine zweistündige Tour hätten wir hinblättern müssen und irgendwie war uns das für das Gebotene einfach zu teuer.

Nun, wir haben ja mit unserem Chariot einen 3 x 3 Kinderwagen und haben gegen Abend einen kleinen Teil der Strecke durchs Monument Valley zu Fuss erkundet (wenn wir doch nur die Bikes dabei hätten). Das war ganz OK und schön, Nika hats gefallen und für die Fuji-Touris auf den Tour-Jeeps waren wir gleich auch noch eine zusätzliche Sehenswürdigkeit.

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Geschlafen haben wir dann mit einem 5-Stern-Ausblick auf dem Minus-5-Stern Ausweich-Holperplatz (den Camping haben sie kurzerhand zugemacht) mit zwei deutschen Sängerknaben als Nachbarn und sind am nächsten Morgen quasi geflüchtet vom Monument Valley. Jä no!

Nächstes Ziel, Grand Canyon. Wir waren ja vor 8 Jahren schon mal hier. Irgendwie hat er damals aber unsere Herzen nicht so ganz erobert. Ob es dieses Mal anders sein wird, das wollten wir herausfinden. Nun ja, er ist ja schon imposant, der "Grändi" und es hat uns auch besser gefallen als letztes Mal. Aber unser Herz bleibt vorderhand noch an "Archie" vergeben. Obwohl wir hier eigentlich mit 33 Grad warmen Tagen (haben sich zwar heisser angefühlt) und angenehm kühlen Nächten, ganz passable Temperaturen erleben durften.

Wir wüssten zwar schon, wie wir "Archie" untreu werden könnten und das ist eine Idee, ein Traum, ein vager Plan für die nächsten Ferien. Es gäbe da so einwöchige Rafting-Touren durch einen grossen Teil des Canyons, mit Wanderungen, Camping an Fluss-Beaches und vor allem dem Feeling, mitten in dieser Schlucht zu sein und hinaufzuschauen, statt nur von den Lookouts hinunter zu "gaffen".

Das heisst, man könnte natürlich auch runter an den Colorado River wandern. 1'400 Höhenmeter und Temperaturen von über 40 Grad drunten im "Loch", aber dafür ganz bestimmt ein tolles Erlebnis. Nun, der Wille und der "Gluscht" wäre dagewesen, so eine Zweitages-Tour zu machen, yummy! Hier aber ist Nika eindeutig "schuld", dass wir dieses Abenteuer nicht machen konnten. Abgeben ist nicht und sie mit auf diese Tour nehmen, das wäre wohl doch etwas unverantwortlich gewesen, oder? So haben wir sie eben "nur" 350 Meter tief in den Grand Canyon hinunter entführt, auf unserer Wanderung zur Cedar Ridge. Das war toll. Eben nicht nur vom Rand hinunter zu geiern, sondern mitten drin zu sein.

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Nach dem Grand Canyon war dann unser nächstes Ziel der Lake Powell - ein Stausee von riesigem Ausmass, der als nationales Erholungsgebiet erschlossen ist. Nun, wir wissen ja bereits was das heisst. Jeder Ami, der irgendeine Nusschale besitzt, schleppt die hunderte von Kilometer ähh Meilen durchs Land, damit er dann auf dem See seine Runden drehen kann...

Wir haben uns erhofft, auch ohne Boot etwas vom Lake Powell und seinen unbestritten grandiosen Landschaften und Vorzügen zu sehen und zu erfahren. Naja, wir haben jetzt eingesehen, dass es etwas schwierig ist. Ausser einem Bad im See am Strand wo man selbstverständlich mit dem Auto (oh, wie wir das hassen) drauffährt (oder wir eben mit unserem 3 x 3 Kinderwagen, höhöhö) und dem Sound von zig Booten, war unser Aufenthallt am Lake Powell nicht so wirklich ein bleibendes Erlebnis.

Das hätten wir sicherlich ändern können und wir haben auch fest daran herumstudiert, aber ein Boot für im Tag $ 350 oder ein Hausboot für die Mindestdauer von 3 Tagen à ca. $ 1'000 war dann eben doch etwas ausserhalb unseres Budgets.

So sitzen wir nun quasi vor den Toren des Bryce Canyon Nationalparks und haben einen harten Arbeitstag ;-) eingeschaltet. Wir mussten Waschen, konnten endlich wieder einmal unsere Mails checken (da scheinen uns viele bereits vergessen zu haben...) und, WiFi sei Dank, das Tagebuch updaten.

Nun freuen wir uns auf den Bryce Canyon und dann den Zion Nationalpark - davon werden wir dann im nächsten Update berichten.

Sonntag, 8. Juli 2007

3 verschiedene Welten

Luftlinie sind es vielleicht mal 80 Meilen. Da aber die Strassen weit um den "Gaggo" herumführen, sind wir etwa das Doppelte gefahren. Doch innerhalb dieser vier Auto- oder eben Camperstunden haben wir drei verschiedene Welten angetroffen und natürlich erkundet.

Von den feuerroten Felsen, Felsgebilden und Arches sind wir im Canyonlands Nationalpark auf tiefe, dunkle Schluchten/Canyons gestossen. Etwas weiter südwestlich haben wir im Goblin Valley "jagd" nach steinernen Gnomen und Kobolden gemacht. Und im Capitol Reef Nationalpark haben wir Aprikosen von den Bäumen gepflückt und ein unglaubliches Farbenspiel der Natur an Bergen und Schluchten bewundert.

Canyonlands Nationalpark
Nicht weit weg vom Arches Nationalpark winden sich der Colorado und der Green River durch tiefe dunkle Schluchten. Was diese beiden Flüsse über die Zeit in die Landschaft "gegraben" haben ist schon sehr eindrucksvoll. Von den verschiedenen Lookouts kann man von bis zu ca. 300 m in diese Schluchten hinunter sehen.

Wanderungen hats in dem von uns besuchten Teil des Parks (Island in the Sky) eigentlich keine, leider. Dafür gäbe es 4 x 4 Wege hinunter in die Schluchten. Diese könnte man sicherlich auch mit dem Bike machen und das WÄRE sicherlich "hueregeil". Aber eben, die sind ja nicht mit uns...

Wenn wir ganz ehrlich sind, dann sind diese Canyons schon ganz atemberaubend und eindrucksvoll, aber irgendwie sind sie uns nicht so "ans Herz gegangen". Deshalb sind wir bereits am nächsten Tag weitergefahren Richtung Capitol Reef Nationalpark.

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Goblin Valley
Dabei haben wir einen Zwischenstop bzw. eine Übernachtung im Goblin Valley State Park eingeschaltet. Im Reiseführer hats geheissen "frugaler Campingplatz", was auch immer das heissen mag, das Wort haben wir noch nie gehört. Wir deuten es aber so, wie wir den Camping angetroffen haben - genial, schöne, grosse "Sites" inmitten von verwitterten Fels- und Sandsteintürmen in den komischsten Farben und Formen. Etwas heiss zwar, wir reden hier von 110 Grad Fahrenheit (-32 x 5 : 9 = 43,5 Grad Celsius) - schwitz, trief, tropf. Aber sogar mit Duschen, mitten im Nirgendwo.

Unweit vom Campingplatz entfernt dann die eigentliche Attraktion des Parks, die Goblins. Mutter Natur und die Zeit haben hier etwas ganz tolles hingezaubert. Sie haben aus den Sandsteiplatten in diesem Gebiet mit Hilfe von Regen, Wind, Eis und Schnee ein Tal voller lustiger Gestalten, Blubbs, Klumpen, Statuen geformt, durch die man hindurchwandern und seine Fantasie walten lassen kann. Kaum drin, schon sieht man Kobolde (Goblins), Gnomen, irgendwelche Gesichter, Viecher, Ausserirdische. Total lustig und total spannend. Einfach etwas heiss.

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Capitol Reef Nationalpark
Auf der Fahrt zum Capitol Reef Nationalpark haben wir im Radio (Dani Käch, wir müssen dann mal über Deine iPod-Country-Dateien reden) vernommen, dass es nur noch heisser wird hier in der Gegend. Sie haben von 116 Fahrenheit geredet (= 46.5 Grad) und wir haben uns schon gesehen, wie wir dahinschmelzen im Nationalpark.

Die Fahrt zum Park war wunderschön. Wir sind durch eine wüstenartige Gegend, mit Hügeln in den verschiedensten Farben (z.B. unten grau, dann eine Schicht weiss, etwas gelbes Gestein und zum Schluss noch ein "Deckel" in rot oder braun). Unglaublich, dass es so was gibt, aber es passt wunderbar zusammen und eben, sieht toll aus. Je näher beim Park, desto bergiger wurde die "scenery". Der Park dann liegt inmitten einer schroffen und ebenfalls verschiedenstfarbigen Bergwelt - wunderschön.

Wie gesagt, wir haben uns auf eine heisse, schattenlose und schweisstreibende Zeit eingestellt und sind dann fast aus dem Häuschen geraten, als wir in Fruita, dem Park Visitor Center und im Campground angekommen sind. Fruita ist quasi eine Oase mit vielen Obst- und anderen Bäumen, die von früheren Siedlern angebaut und gepflegt worden sind.

Nur schon zu sehen, dass es hier Schatten geben wird, war eine Augenweide. Und als wir dann unser Plätzli im Camping ausgesucht hatten und ausgestiegen sind, empfanden wir den Schatten und ein leicht kühles "Windli" fast als Besuch in einem Wellness-Tempel, wo man gleich daneben auch noch frische Früchte vom direkt vom Baum pflücken konnte - zurzeit sind die Aprikosen reif.

Drei Nächte haben wir im Park verbracht und einige Canyons sowie eine natürliche Felsbrücke (also ein Arch, aber eben einer, der durch Wasser ausgewaschen wurde und nicht durch lose, herausgefallene Gesteinsschichten entstanden ist, wie im Arches N.P.) erwandert.

Es ist schon eine fast urwüchsige Landschaft hier im Capitol Reef. Wenn man von weitem schaut, so hat man das Gefühl, alles ist so schön und fein und passt wunderbar zusammen. Sobald man aber in die Felsen, Täler und Schluchten hineingeht, sieht man, wie wild und schroff die Gegend eigentlich ist - es ist fast zuviel des Guten. Was aber am beeindruckendsten ist, sind die Farben der verschiedenen Gesteinsschichten, die da aufeinander liegen und quasi miteinander verschmolzen sind. Ein herrliches Bild!

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Etwas Heimweh hat uns dann ebenfalls noch befallen. Zwei Familien mit VW-Büssli waren ebenfalls im Park und im Camping. So sind dann schon gewisse Gedanken an unseren "Joey" zu Hause in der Garage aufgekommen. Es wäre eben schon toll gewesen, mit unserem Büssli im Ami-Land herumzutuckern.

Und ganz lustige Nachbarn haben wir auch gehabt. Wir haben zwar recht viel miteinander geredet, aber wie sie heissen, wissen wir nicht. Sie lieben aber Aprikosen über alles und so haben wir sie 'Ma & Pa Apricot' genannt. Ma & Pa sind zwei Rentner, so zwischen 60 und 70 Jahre alt. Sie seien, das dritte Mal im Park und hätten immer das Gleiche gemacht. Das erste Mal vor 25 Jahren, dann vor etwa zehn und nun eben zum Dritten.

Sie haben Ihren Chevy-Van mit Einmach- und Konfigläsern, Zucker, Koch- und Einmachpfannen, einem Gasrechaud und einigen Eimern vollgestopft, sind am Morgen Aprikosen pflücken gegangen und haben dann den ganzen Tag Aprikosen eingemacht und Konfi gekocht. Vier Tage am Stück, von Morgen um 7.00h bis zum Znacht. Danach wurde relaxt, etwas gelesen und zeitig ins Bett gegangen. Wo sie neben all Ihren Aprikosen noch Platz zum Schlafen gefunden haben, das bleibt ihr Geheimnis.

Zurzeit sind wir wieder zurück in Moab, weil das so ziemlich der grösste Ort in der Prärie draussen ist, den wir nächstens sehen werden und weil wir verschiedene Services und Reparaturen an Tochter (siehe Nikas Tagebuch) und Auto machen lassen mussten und weil es uns hier eben gefällt. Ja, wir sind nochmals im Arches Nationalpark auf Pirsch und in den Camping gegangen :-)

Unsere nächsten Ziele sind das Monument Valley, dann Lake Powell, Grand Canyon und dann die beiden Nationalparks Zion und Bryce Canyon. Dazwischen gibt’s noch den einen oder anderen Ort, der uns empfohlen worden ist oder wovon wir gelesen haben. Mal schauen, wohin es uns wie lange verschlägt, bevor wir dann in Las Vegas ein Fränkli wagen werden und Richtung San Diego ans Meer gehen werden.

Samstag, 30. Juni 2007

Richtigstellung

Im letzten Bericht haben wir uns etwas negativ bezüglich Arches Nationalpark Camping geäussert.

Nun, diese Meinung müssen wir etwas revidieren. Wir haben nämlich gestern ein zweites Mal im Devils Garden übernachtet und es war wunderschön. Wir mussten nicht um 6.00h für ein Camp-Permit anstehen, die Temperaturen waren an diesem Tag etwas milder (35 und nicht mehr 41 Grad), es wehte gegen Abend ein kühles Lüftchen, wir haben doch noch einen Platz mit recht viel Schatten gefunden (Nr. 16!) und dazu hatten wir einen tollen Sonnenuntergang und es war Vollmond. Wunderbar!

Das letzte Mal war es wohl einfach zu heiss und wir nicht bereit für die Schönheiten des Devils Garden Campgrounds im Arches Nationalpark.

Moab - Slickrock Bike Trail

In Badehosen, T-Shirt und Trekking-Schuhen (aus Mangel an einem besseren Bike-Outfit), bewaffnet mit etwa 4 Litern Wasser und Gatorade habe ich mich morgens um 6.00 Uhr an die Agnes herangemacht...

Agnes ist ein vollgefedertes Specizalized FSR XC Comp Bike, das ich gemietet habe, weil ja meins nicht im Amiland sondern im Keller von meinem Bruder weilt. Etwas ein "Gampfiross" diese Agnes, mit einer etwas zu weichen Federung, etwas mehr Pfunde drauf als mein Schlitten, aber in tiptopem Zustand, um damit den bikeweltbekannten Slickrock Bike Trail von Moab zu bewältigen.

Man stelle sich eine Wüste mit zu Stein gewordenen Sanddünen und -wällen vor, über die man mit dem Bike, zum Teil doch sehr steil, bergauf und bergab, einer gestrichelten folgt. Hinzu fügt man ein unglaubliches Panorama mit eben diesen steinernen Sanddünen, Schluchten, dem Colorado River und Bergen sowie Kakteen und sonstigem Wüstengewächs und "wuala" man hat den Slickrock Trail. Ca. 20 wirklich eindrucksvolle Bike-Kilometer von denen man immer wieder hört und liest.

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon etwas Bammel vor dem Trail. Wenn nämlich die Amis etwas können, dann ist es einem Angst und Bange machen. Was haben die von Gefährlich und Aufpassen und Schwierig und Verletzungsgefahr geschrieben in der Lektüre zum Trail. Da ich jetzt bald 3 Monate lang nicht mehr wirklich trainiert habe und seit unserem Abflug nie mehr auf dem Velo gesessen bin, hat mir dies schon etwas Kopfzerbrechen gemacht.

Zum Glück habe ich mich doch dazu entschlossen den Trail zu machen. Er ist schon technisch anspruchsvoll, geht auch ganz schön in die Beine und Badeshorts sind eben kein vollwertiger Velohosen-Ersatz. Aber Jenseits von Gut und Böse ist er dann schon auch nicht. Doch eben ein geniales Erlebnis, 12.5 Meilen (inkl. Practice Loop) über Steine, schmale Grate und durch Sand hindurch zu fahren und das in einer tollen Landschaft. Wunderbar, Fantastisch!!!

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Dienstag, 26. Juni 2007

Aaaarches!

Vom State Park waren es dann nur noch gut 2 Stunden Fahrt bis wir am vorläufigen Ziel unserer Reiseträume angekommen sind - in Moab, wo der Arches Nationalpark und der Slickrock Bike-Trail locken.

Nun, als erstes waren vorerst einmal etwas geschockt, als wir die Temperaturangabe im Visitor Center des Parks gesehen haben. Wir haben ja schon gemerkt, dass es heiss war, aber dass wir gleich bei 41 Grad unseren Schweiss verlieren... und vor allem wie verkraftet Nika diese Temperaturen - es soll so bleiben in der nächsten Zeit?

Bald aber war der Schock der Überwältigung gewichen. Wir wollten es uns natürlich nicht nehmen lassen, noch am Ankunftstag einen ersten Blick in den Park zu werfen. Vom Park Visitor-Center fährt man den roten Felsen entlang hinauf in den Park. Das ist schon einmal imposant. Dann folgt der erste Lookout - Park Avenue im Nachmittagslicht - und da sind uns schon etwas die Mäuler offengestanden. Einfach unglaublich, was da Mutter Natur "hingestellt" hat.

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Mittlerweile sind wir nun schon fünf Tage in Moab und im Park und haben den Park "erobert". Eigentlich schon eine lange Zeit, aber wir haben diese ja und vor allem müssen wir den Temperaturen etwas nachgeben, uns und vor allem Nika zu Liebe. Das heisst, wir gehen am Vormittag in den Park, sind am Mittag wieder zurück im Camping und lassen die Klimaanlage auf Hochtouren laufen und machen dann am späteren Nachmittag noch einmal eine Tour im Park.

Mit einer Ausnahme, wir wollten es uns nicht nehmen lassen, und sicher eine Nacht im Park verbringen. Nun ja, wir hatten ein schönes Plätzchen (gleich Site Nr. 1, für die welche sich auskennen). Aber bei über 40 Grad an der prallen Sonne, das Wort Schatten kennt man auf dem Devils Garden Campground nicht, ist das irgendwie nicht so der Hit. Und der Campground hat all das Lob und die Schwärmerei (einer der schönsten in USA) in unseren Augen nicht ganz verdient.

Der Arches Nationalpark ist bekannt für seine vielen natürlich entstandenen Steinbögen. Irgendwo steht, es soll über 2'000 davon geben im Park. Nun wenn wir ehrlich sind, sind wir davon ausgegangen, dass wir in den Park kommen, und es wimmelt nur so von diesen Arches. Nix da, einfach so sieht man schon den einen oder anderen schon, von weit weg, aber für die meisten muss man etwas tun, um sie zu sehen.

Das ist gut so und wir haben es auch gemacht. Neben den vielen kurzen Märschen zu verschiedenen Sights, die für Nika nur schon so zum Erlebnis wurden - was gibt es schöneres als über Steine, Sand, Wurzeln und Treppen, durch Büsche und Gräben zu watscheln - "Ui, uuuii, uuuii", haben wir auch trotz der Hitze einen längeren Hike zum Double-O-Arch unternommen. Da sind wir schon etwas in die Mittagshitze geraten, aber alle haben es gut überstanden. Anderntags und als vorläufiges Highlight, haben wir am späten Nachmittag (das sei am Schönsten) den Aufstieg zum Delicate Arch, dem schönsten und wohl bekanntesten Steinbogen, unter die Füsse genommen. Das Rauflaufen, auf dem seit Vormittag von der Sonne aufgewärmten Fels, war auch um diese Zeit noch ziemlich warm. Es hat sich aber mehr als gelohnt. Der Weg dahin und dann der Bogen, das Gebiet drumherum und die Aussicht ist wirklich unbeschreiblich schön. Zudem hatten wir noch musikalische Unterhaltung von einem Amerikaner, der irgend so eine indianische Flöte mit nach oben genommen hat. Sonnenuntergang und diese Flötenmusik, das hat super gepasst und als Dessert konnten wir dann einen kühlen Abstieg geniessen.

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Was wir etwas vermissen, das sind die Tiere. Klar es gibt Eidechsen, Skorpione und Schlangen, irgendwelche Ziegen und knurrende Mäuse (wirklich!). Die meisten sind aber nachtaktiv und das sind wir ja nicht - oder wenigstens nicht im Park, höhö.

Mit etwas Fantasie haben wir aber schon einen recht grossen Zoo samt anderen Figuren zusammmengebracht. Neben den Arches gibt es ja auch noch andere Gesteinsformationen im Park. Da gibt’s schon die "kurrligsten" Figuren. So haben wir einen Fisch, einen Elefanten, eine Eule, einen Kamelkopf, Elvis, eine Pizza Calzone und einige Marsmenschen entdeckt.

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Wenn alles klappt, wird Ivo morgen den Slickrock Bike-Trail unter die gemieteten Räder nehmen und als Dessert und Abschluss möchten wir am Abend noch einmal hinauf zum Delicate Arch wandern. Dann sehen wir weiter wohin wir gehen. Es gibt hier in der Gegend noch soooo viiiieel anzusehen. Update folgt - See ya!

Schwitz - Schwitz!

Es ist schon wieder einige Zeit vergangen und wir haben bereits wieder vieles gesehen und erlebt. Nun, einiges hätten wir eigentlich gar nicht wirklich sehen wollen. Die Fahrt vom Grand Teton Nationalpark zum Arches Nationalpark und Moab, wo wir jetzt sind, war ja, kaum waren die Berge wieder flach, so was von langweilig, bäääh. Hügelige Wüste, mit Büschen durchzogen, soweit das Auge reicht und das für Stunden. Ein Zwischenstop war Rock Springs - hier hat es so gewindet, wir haben gedacht, uns wirbelts das Toupée vom Kopf und dank dem herumfliegenden Staub und Sand brauchen wir für längere Zeit kein Peeling mehr. Tja und Rock Springs haut einem auch aus den Socken, so was von interessant :-( Die Antwort auf die Frage, was die Leute hier so machen, illustriert es ziemlich treffend: They put rocks into their pockets so they won't get blown away - Sie stecken Steine in ihre Taschen, damit sie nicht fortgewindet werden.

Etwas Abwechslung hat die Flaming Gorge gebracht. Das ist ein Stausee, der sich zwischen hohen, feuerroten Kliffs und Canyons befindet und als nationales Erholungsgebiet genutzt wird.

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Die Übernachtung in der Flaming Gorge sollte die letzte sein, die irgendwo unter 10 Grad "stattgefunden" hat. Und auch tagsüber hat sich zur langweiligen Umgebung eine immer schweisstreibendere Wärme dazugesellt. Das Thermometer ist immer weiter nach oben geschnellt, die Schneegeschichten vor etwa zwei Wochen sind uns irgendwie ganz schräg vorgekommen.

So haben wir uns und vor allem Nika im Highline Lake State Park etwas Ferien gegönnt. Zwei Tage haben wir mit Bädelen, Plägeren, Spielplätzelen, Schuhe für Nika kaufen, Söiblueme ausblasen (siehe Nikas Tagebuch) und Grillieren verbracht. Das hat gut getan, auch wenn wir uns erst etwas ab den Amis amüsiert und dann eher geärgert haben. Der Highline Lake ist vielleicht gerade mal so gross, wie der Mauensee und somit eher für Ruderboote geeignet. Das hindert die Amis aber nicht, Ihre wirklich grossen Motorboote zum Feierabend an den See zu schleifen und dann im Gegenuhrzeigersinn, so ists vorgeschrieben, auf dem See herumzublochen. Kaum haben sie etwas Gas gegeben, müssen sie schon wieder abbremsen und dann wieder Gas geben und wieder bremsen.... bis sie nichts mehr sehen auf dem See - das nervt dann eben etwas, wenn man gemütlich am Feuer sitzen will. Jä no.

Montag, 18. Juni 2007

Grand Teton Nationalpark

Im Yellowstone Park haben wir uns entschieden nicht noch weiter nach Norden, also nach Kanada, zu gehen. Es wäre eine zu grosse Fahrerei, wenn wir dann von Vancouver wieder runter nach Colorado, Utah und Arizona fahren müssten, wo die Nationalparks liegen, die wir unbedingt noch sehen und entdecken wollen. Also haben wir den Yellowstone Südausgang genommen und auf denn folgt sogleich der Grand Teton Nationalpark.

Mit diesem Park haben wir uns eigentlich gar nicht so richtig auseinander gesetzt, da er im wesentlichen eine Bergkette, eben die Teton Range, und einen See beinhaltet. Das haben wir ja in der CH auch und als wir dann auf der "Umfahrungsstrasse" durch den Park gefahren sind hat sich’s auch bestätigt. Es sieht etwa so aus, wie irgendwo am Vierwaldstättersee. Also weiter - haben wir gemeint. Nach dem Park folgt ein Ort, Jackson, wo wir unsere Vorräte wieder auffüllen und weil es spät war gleich auch übernachten wollten. Nun ja, eingekauft haben wir und dann hat es uns fast aus den Schlarpen gehauen, $ 55 für eine Nacht auf dem Kiesplatz, zwei Meter vom Nachbarn weg und einen Schluck Strom war uns doch etwas zu teuer - Halsabschneider! Zurück also in den Park, mitten in die Natur, ohne Strom, brauchen wir ja eigentlich gar nicht, wir haben ja die wollenen Pyjamas dabei ;-)

Das war unser Glück, jetzt haben wir uns doch etwas näher mit dem Park befasst und beschlossen, am nächsten Tag, falls es schön ist, Nika im Rucksack in den Cascade Canyon zu "entführen".

Wolkenlos und strahlend sonnig war er dann, dieser neue Tag. Wanderschuhe montiert, Sonnencrème eingeschmiert, Proviant verpackt und hopp. Erst mit dem Schiffchen zum Trailhead und dann los von Rom, äh vom Steg, rein in die Berge. Schon bald hat sich gezeigt, dass es eben schon Berge sind, wie wir sie auch kennen, aber die Gegend war soooo wunderschön, es hat richtig gut getan, etwas "Heimat" zu sehen und so eine richtige Wanderung zu machen.

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Nach dem Murmeli, das von uns weggeschlichen ist, konnten wir dann unseren Elch doch noch bestaunen. Friedlich schlummernd im Gras auf 2500 Metern Höhe lag ER (endlich sehen wir mal ein Männchen) da mit seinem stolzen Geweih. Beim Retourlaufen hat er sich dann sogar noch bequemt aufzustehen, durch die Wiese und den Bach zu stapfen, an einigen Ästen zu knabbern und sich dann wieder hinzulegen.

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Auch Nika scheint der Moose (das wäre eben der Elch auf Englisch) Eindruck gemacht zu haben und noch viel wichtiger, sie hat die über 5 Stunden, die wir unterwegs waren, anscheinend sehr genossen. So ein aufgestelltes Mädel hat der Cascade Canyon wahrscheinlich schon lange nicht mehr gesehen und wir haben die Hoffnung, dass wir noch weitere tolle Wanderungen zusammen mit Ihr machen können.

Da wir am nächsten Morgen sogar auf 4 Elche und einen Kojoten gestossen sind, haben wir kurzfristig die Pläne geändert und sind noch einen weiteren Tag im Park geblieben. Der Grand Teton-Bucheli scheint mehr von seinem Fach zu verstehen. Am Visitor Center haben wir gesehen, dass Gewitter angesagt sind und die sind dann auch eingetroffen. Kurz und schmerzlos aber genug um die 4 Elche etwas näher ans Flussufer zu treiben und so konnten wir den wieder sonnigen Tag mit einer weiteren "Moose Sighting" beschliessen.

Nun sind wir auf dem Weg zum Arches Nationalpark und werden uns, sobald sich die Gelegenheit bietet wieder melden. See ya!


PS: Einen Elefanten haben wir übrigens auch noch gesehen...

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Yellowstone Nationalpark

Was haben wir uns für Gedanken gemacht wegen der Kälte und dem Schnee im Yellowstone Nationalpark. Nicht weil wir "Memmen" und "Schwestern" wären, nein einfach wegen Nika und unserem "Winnie". Und doch war die Lust, in den Park zu gehen einfach grösser. Tja und wie sich herausgestellt hat, waren alle Sorgen vergeblich. Aber alles der Reihe nach.

Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, dafür tat scheiden umso mehr weh. Anstatt der "geplanten" zwei bis drei Tage sind wir schliesslich und schlussendlich ganze sechs Tage im Park unterwegs gewesen.

Irgendwie scheint uns die schlechte Wetterprognose etwas die Freude genommen zu haben und dann hat uns die erste Bekanntschaft mit den Geysiren und heissen Quellen im Park nicht gerade aus den Socken gehauen - vielleicht weil wir es schon von Neuseeland her kennen? Nun, es ist wie mit der Liebe, die wächst ja auch mit der Zeit und in unserem Fall auch noch mit dem Wetter :-). Wir mussten nämlich feststellen, dass der verantwortliche Wettermann für Yellowstone alles andere als "unser" Thomas Bucheli vom Wetterdach im Schweizer Fernsehen ist. Ausser der Kälte in der Nacht hat dieser Yellowstone-Bucheli eigentlich gar nichts richtig vorausgesagt - Pfeife. Glück aber für uns, von den sechs Tagen waren zwei eher bedeckt, aber warm und der Rest war Sonnencrème-Wetter pur - wunderbar. Tja und so fanden wir eben von Tag zu Tag immer mehr Gefallen am Park - wir hatten ja auch ein Glück.

Yellowstone ist bekannt für seine Geysire und Thermalfelder, sein Wildlife und seine schöne Landschaft. In der Tat, so ist es.

Geysire und Thermalfelder - In Teufels Küche
Ja, der Teufel scheint da unten in der Hölle ziemlich heftig zu kochen und heizen. Es brodelt und raucht aus allen Löchern - mit dem Resultat von unglaublichen Landschaften, Farben, Gebilden, Quellen und eben Geysiren. Anziehungspunkt ist der Old Faithful Geysir, der so alle 90 Minuten ausbricht. Ja, war OK aber unser Favorit war die Grand Prismatic Spring mit Ihrem unglaublichen Farbenspiel. Hier einige Müsterchen aus der "Hells' Kitchen": Old Faithful Geysir - Grand Prismatic Spring - Blue Spring - Morning Glory Pool - Geysir - Another Spring

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Wildlife - Der Bär ist los
Im wahrsten Sinne des Wortes. Zweimal hatten wir das Glück, auf echte, wilde Bären zu stossen und das in sicherem Abstand aber doch genügend nah um quasi alle Details studieren und fotografieren zu können.

Wie waren wir überglücklich und aus dem Häuschen, als wir einen braunen Schwarzbären (ja, das gibt’s - sei eine Laune der Natur, hat der Ranger gesagt) über eine Stunde beobachten konnten. Er war erst ganz weit weg und hat dann glücklicherweise beschlossen in mehr oder weniger unsere Richtung herumzustrolchen. So cool!

Getoppt wurde dann das ganze Bärenfieber von einer Grizzly-Mama (die war braun wie sie sein sollte - das hat nicht der Ranger gesagt, das haben wir selber gesehen), die mit ihren zwei Jungen (die waren dann allerdings wieder schwarz...) eine Tour durch die Berge unternahm. Wir hatten wirklich Mega-Glück, wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um dieses "Spektakel" mit X anderen Leuten, abgesichert wiederum von den Rangern (woher die jeweils so schnell kommen ist uns ein Rätsel, aber das ist perfekt so) miterleben zu können. Mega! Dabei hat sich Irène als Riesenbärenfan geoutet. Selbst als man nur noch ein kleines Haarbüschel von Mama Bär gesehen hat wollte sie noch bleiben: "nor no 5 Minute, velecht chonder jo nomol retour..."

Bisons and Buffalos
Wilde Büffel haben wir ebenfalls zu Hauf gesehen. Auch hier hat der Frühling seine Spuren hinterlassen (nicht nur bei den Jungs von Familie Kottmann). Mama Büffel und Papa Bison waren ebenfalls mit vielen jungen Kälbern unterwegs (die waren dann hellbraun und werden dann ganz dunkelbraun, so eben wie es sich für einen Büffel gehört). Wir haben sogar miterlebt (zum Glück von der anderen Seite), wie eine Herde von ca. 60 Tieren einen Verkehrsstau von über 1 km verursacht hat, als sich die Tiere entschieden haben, einen "Alpaufzug" durchs Tal zu machen.

Elk & Elch
Unsere Hoffnungen, nach Alaska wieder einmal einen Elch zu sehen (vor allem einen männlichen mit seinem grossen Geweih), haben sich im Yellowstone nicht erfüllt. Statt den Elchen haben wir dafür aus nächster Nähe Elks gesehen. So heissen hier die Wapitihirsche. Das sind auch ganz imposante und stolze Viecher.

Babytime
Als letztes tierisches Highlight konnten wir neun Kojote-Babies beim Spielen und "Ruzzen" beobachten. So schnüsig und dabei waren wir insgesamt drei Mal an diesem Schauplatz vorbeigekommen, ohne zu halten. Dafür haben wir sie dann beim vierten Mal wunderbar zu Gesicht bekommen (die waren übrigens von hellbeiger Farbe und werden nur noch wenig dunkler).

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Natürlich haben wir uns auch an der schönen Landschaft satt gesehen. Es gibt wunderschöne Täler und Wiesen, durchzogen von Flüssen und Wäldern. Recht eigenartig wirken die vielen, vielen toten, kahlen Bäume, Opfer von Bränden, die überall herumstehen oder liegen und quasi "bewacht" werden von der neuen, heranwachsenden Baumgeneration.

Irgendwie störend wirkt die grosse Touristen-Infrastruktur, die aber nötig ist in diesem riesigen Park und bei diesen Menschenmassen, die alljährlich den Park besuchen. Eigentlich sind wir ganz froh, jetzt (bei Schnee und Regen, höhöhö) hier gewesen zu sein und nicht während der Hauptsaison im Juli und August. Schon jetzt war es recht hektisch, einen Campingplatz zu ergattern und der Verkehr im Park ziemlich dicht. Als Negativpunkt (neben dem schlechten Yellowstone-Bucheli) sehen wir die grosse Fläche des Parks - wie viele Meilen wir, und wohl alle anderen Besucher im Naturpark abgespuhlt haben und noch werden, sagen wir lieber nicht. Aber eben, es hat sich mehr als gelohnt, dass wir, Regen und Schnee zum Trotz - hahaha, im Yellowstone gewesen sind. What a beautiful place on earth!

Samstag, 9. Juni 2007

The Underwoods

Per Zufall sind wir auf unserer Fahrt an einem kleinen Campinplatz dem Alkali Creek vorbeigekommen und haben da schliesslich zweimal übernachtet. Dabei haben wir Wayne und Helen Underwood, die Volunteer Camp-Hosts, kennengelernt. Wie sich dabei herausgestellt hat, haben wir nicht nur zwei sehr liebe und offene Menschen getroffen, nein, Nika hat in den beiden Ersatz- Grosseltern für zwei Tage gefunden. Wir haben viel geredet, viel gelacht, wurden spontan zum Znacht eingeladen und wurden gar noch beschenkt. Unter anderem hat Nika, die sich jetzt sehr fürs Autofahren interessiert, ein blinkendes und beependes Steuerrad erhalten, das ideale Geschenk also. Es war wirklich ein ganz speziell schönes Treffen mit den beiden, das eine Notiz in unserem Tagebuch verdient.

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The translation for you, Wayne & Helen
During our trip we found by chance a little campground at Alkali Creek, where we finally spent 2 nights. There, we met Wayne & Helen Underwood, the Volunteer Camp Hosts. As we found out during our stay, we haven't met just two great people, the two were as well kind of Nikas' replacement grandparents for two days. We talked a lot, laughed a lot, we received a spontaneous invitation for dinner and we got lots of presents. Nika, at the time very interested in driving a car, got a blinking and beeping car wheel - what a perfect present! Meeting the Underwoods was very special - that's why it's worth a few words in our diary.

> Thanks again guys, for everything!

Freitag, 8. Juni 2007

Family on the moon!

Long time no Update - Sorry. Wir die letzten Tage etwas durch die Pampa gefahren und da war die Connection zur Aussenwelt etwas eingeschränkt. Dass wir bei der Ausfahrt vom Interstate über einen Kuhrost fahren mussten, sagt so ziemlich einiges, oder?

Genauer gesagt sind wir durch die Staaten Minnesota und South Dakota und somit durch die Prärie gefahren. Wer den Film "Dances with wolves" - "Der mit dem Wolf tanzt" kennt, der kann sich etwa vorstellen wie es hier aussieht (dieser Film wurde hier gedreht). Weites flaches Land mit hüfthohem Gras ab und zu eine Ranch. Irgendwie schön und dann doch auch schon etwas langweilig. Wir sind hier buchstäblich im Wilden Westen - Mann trägt Hut und Cowboy-Stiefel und überall wird Indianerzeugs verkauft oder auf irgendwelche Museen über Indianer aufmerksam gemacht.

Wie angekündigt haben wir den Corn Palace besucht. Nika hat nicht gezünselt, PopCorn haben sie allerdings verkauft in dieser Tourifalle. Bei diesem Palace handelt es sich eigentlich um eine Turnhalle, ein Theater und ein Ausstellungs-/Meetinggebäude. Dieses wird jedes Jahr zu einem Thema dekoriert, eben mit Tausenden von Maiskolben - wir haben gar nicht gewusst, dass es roten, blauen und schwarzen Mais gibt. Drin ist dann alles recht schnell gegessen. Bilder, wie der Corn Palace jedes Jahr seit 1905 ausgesehen hat und eine Art Souvenir Markt. Toll, wir waren kurz da, haben sicher nichts gekauft und waren schwupps wieder weg.

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In Sachen Tourifalle gleich noch ein anderes Beispiel. Ebenfalls in South Dakota gibt es eine Apotheke - schon lange, seit 1937 und eben auch etwas in der Pampa draussen. Dieser Drugstore lief nicht so recht und eines Tages hatte Frau Drugstore die Idee, ein Schild mit der Aufschrift "Free Ice-Water" an den Interstate 90 zu stellen. Marketingtechnisch anscheinend sehr clever, schon bald folgte ein weiteres Schild mit "Coffe 5 Cent". Tja und seither läuft die Apotheke wie geschmiert. Man hat kräftig weiter investiert in Schilder an der Autobahn und in die Infrastruktur. Schilder finden sich jetzt bereits, und das ist nicht übertrieben, bereits 200 Meilen in östlicher und westlicher Richtung vom Ort Wall entfernt, wo eben dieser Drugstore steht. Wir haben sie nicht gezählt, aber es dürften sicherlich an die hundert gewesen sein. So penetrant, dass man schon beinahe genervt diesen Drugstore aufsucht (er liegt eben auch an der Strecke). Auch eine Form von Marketing. Eiswasser ist noch immer gratis, Hot Coffee kostet noch immer 5 Cent, es gibt ein Restaurant und sonst fast schon ein Shopping-Center bestehend aus Souvenirläden mit den irrwitzigsten Waren zu kaufen. Eigentlich haben wir ja nichts anderes erwartet, aber schliesslich und schlussendlich waren wir doch etwas genervt, dass wir darauf hereingefallen sind und den Schildern nachgegeben haben. Die Amis wissen eben schon wunderbar, wie man alles übertreibt und verkitscht.

Natürlich haben wir auch ein absolutes Highligt erlebt und erforscht in der letzten Woche, den Badlands Nationalpark. 3 Tage waren wir dort und haben eine riesige Mondlandschaft aus Steinen, Erde und Lehm vorgefunden.

Hier soll früher mal ein Meer gewesen sein. Nachdem das Wasser verschwunden war, haben Sonne, Wind und Regen Furchen in den Meeresboden gearbeitet und über die Jahrtausende eine Art Minigebirge entstehen lassen. Unglaublich schön - Natur pur und genau das, was wir eben von einer Touristenattraktion, einen Ami-Nationalpark eben, erwarten.

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Wir haben die 30 Meilen der Badlands, wie es sich hier gehört, mit dem Auto "erfahren" und uns die zahlreichen Lookouts angeschaut. > Dabei sind wir selbstverständlich ausgestiegen und haben nicht wie viele andere schnell zum Auto heraus ein Föteli geschossen. Ja und natürlich sind wir rein in die Mondlandschaft und haben den einen oder anderen "Hike" gemacht. Wunderbar, fantastisch, diese Formen und die Färbung der Steine einfach genial schön.

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Etwas weiter westlich, noch immer in South Dakota sind wir dann auch noch am Ami-Rütli, am Mount Rushmore vorbeigekommen. Nun ja, der Vergleich mit dem Rütli hinkt etwas, Amerika wurde ja nicht am Mount Rushmore gegründet. Es ist aber doch eine Art Pilgerstätte für die Amis, welche hier 4 riesige Präsidentenköpfe in den Stein gemeisselt vorfinden. Geschichtsträchtig und Patriotisch.

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Nun, wir haben die Sache nicht ganz so ernst genommen, aber uns gesagt, wenn wir schon in der Nähe sind, dann ziehen wir uns den eben rein. Als wir dann die 4 Präsi-Grinde, und vor allem wie sie während 14 Jahren in härtester Arbeit entstanden sind, gesehen haben, hat uns das schon auch beeindruckt. Leider hat das Wetter nicht so ganz mitgespielt.

Ganz verschifft und verwindet wurde unser Ausflug zum Devils Tower. Die Legende besagt, dass hier 7 Indianerkinder gespielt haben und auf einen bösen Bären getroffen sind. Auf der Flucht vor dem Tier sind sie auf einen Stein gesprungen und haben ihn gebeten, er solle ihnen helfen. Gesagt, getan, der Stein ist in den Himmel gewachsen, der Bär rutschte trotz seiner Krallen, die er tief in den Fels bohrte nicht mehr hochklettern und die Kids waren gerettet. Soviel zur Legende, wissenschaftlich erklärt ist der Devils Tower ein Vulkan, der einfach nicht so richtig wollte.

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Eigentlich wollten wir heute den Tower erwandern und aus der Nähe begutachten. Daraus ist aber leider nichts geworden. Es war Scheisswetter angesagt. Es hat aus Kübeln geregnet, stürmisch gewindet und war a...kalt.

So sind wir weiter Richtung Westen, unserem nächsten grossen Ziel, dem Yellowstone Nationalpark entgegen gefahren. Der Regen hat dann doch noch einmal aufgehört, der Wind ist geblieben, die Kälte wurde noch mehr und nun haben wir vernommen, dass es da wo wir jetzt sind, heute morgen Schneeregen gab :-( Der Yellowstone liegt dann noch ein ganzes Stück höher... eben mitten in den Rocky Mountains und jetzt müssen wir dann gut abchecken, wie das aussieht. Mit unserer Kutsche möchten wir sicherlich nicht im Schnee landen... Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Ach ja - ein kleines Rätsel noch. Was bedeutet Drehlicht, Uniform, am Strassenrand anhalten, Hände am unbedingt am Steuer lassen, etwas zittrige Knie haben und warten, bis ein freundlicher Herr ins Auto blickt? Ja genau, dann hat der Herr State Polizist Chauffeur Ivo von hinten mit seiner Lämplibatterie auf dem Auto angeleuchtet und ihm eine freundliche Einladung zum Platz nehmen in seinem Auto mitgebracht (man war das kalt in dieser Karre - Klimaanlage lief auf hochhochhochtouren). Zu schnell gefahren? Nein, aber es war recht windig und dabei hat unser Camper auf der Interstate etwas geschwankt. Deutung dieses Schwankens - richtig, betrunkener am Steuer. Zudem ist dieser "Betrunkene", was ja nicht der Fall war, beim Windschattenfahren seinem Vordermann etwas zu nah gekommen und das wurde auf die Hundertstelssekunde genau mit der Stoppuhr und Kamera festgehalten. Resultat dieses Rendez-vous, ein freundliches Gespräch, die Angabe der Personalien sowie Körpergrösse, Gewicht (und das alles umrechnen in Feet 0.33 cm und Pounds (0,45 kg) und eine Warning.

I AND I

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