Dienstag, 4. Dezember 2007

DownUnder!

Hallo
Ja, lang lang ists her, seit sich wieder mal was auf dieser Seite getan hat. Sorry about that. Aus logistischen und flugtechnischen Gründen hat unser PC die Reise nach Patagonien und unseren 2. Monat Argentinien nicht mitgemacht.

Ein grosser Teil der Erlebnisse ist aber bereits in Papierform vorhanden und muss nur noch "eingetöggelt" werden. Zudem gibt es tonnenweise Fotos, die noch sorgfältig ausgewählt und für den Download bereitgemacht werden müssen, damit Ihr auch weiterhin wisst was wir sehen und erleben auf unserem Reisli.

Im Argentinien-Update werdet Ihr erfahren, wieso es uns schliesslich uns schlussendlich fast weh getan hat, von Argentinien wegzugehen. "Schuld" daran waren weniger die eisigen Temperaturen, die wir überleben mussten. Dafür dann aber der plötzliche Sommerausbruch, massige See-Elefanten, knuddlige Pinguine, kuschlige Guanacos, ganz unflipperige schwarz-weiss Delfine, springende Wale, versteinerte Wälder, donnernde Gletscher und schöne, einsame Landschaften, Beaches.

Mittlerweile sind wir bereits in DownUnder angekommen. Seit dem 3. Dezember sind wir in Alice Springs und bereiten uns auf die restlichen 3 Monate Nomadentum vor. Wir sind ganz aufgeregt und können es kaum erwarten, was wir im Aussieland alles erleben werden.

See ya und lasst mal was von Euch hören bzw. lesen.

I and I & Nika

Montag, 29. Oktober 2007

1 Monat Argentinien

So, bereits haben wir unseren ersten Monat Argentinien hinter uns und irgendwie schauen wir mit etwas gemischten Gefühlen zurück auf diese Zeit. Der Start in Südamerika war etwas gar holperig und es hat etwas gedauert, bis wir uns eingewöhnt haben hier. Da wir doch noch die sagenhaften Iguazù-Wasserfälle am nordöstlichsten Zipfel von Argentinien ins "Reiseprogramm" genommen haben, haben wir uns auch selber etwas ins Abseits geritten.
Das hat nämlich bedeutet, dass wir sehr viel Zeit mit Autofahren verbringen mussten. Zum einen für den Weg hoch zu den Fällen und zum anderen weiter westlich durchs Nichts, bis wieder etwas Sehenswertes gekommen ist. Dann noch zurück nach Buenos Aires, wo wir uns nun auf den Flug weiter südlich und den zweiten Monat Argentinien, in Patagonien, vorbereiten.

Wir haben die Distanzen zwischen den touristisch lohnenden und uns interessierenden Zielen etwas unterschätzt und waren uns der Tatsache, dass es zwischen diesen Sights nicht wirklich viel Interssantes gibt, zu wenig bewusst. Zudem konnten wir es an den schönen Orten nicht ganz so gut geniessen und diese Orte erleben. Dies einerseits, weil es hier einfach nicht so gut organisiert und erschlossen ist und man nicht weiss, wo man z.B. wandern oder näher an das Zeugs ran gehen kann (oder wir waren zu dumm um es zu finden) und weil eben "anderes Land, andere Sitten" und wir uns daran noch nicht so gewöhnt sind. Das hat nun einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen und wir geben zu, dass wir hoffen, der zweite Monat in Patagonien wird besser.

So oder so, der aktuelle Update ist etwas lang (klar in einem Monat erlebt sich so einiges). Darum haben wir den Text etwas unterteilt. Gleich nachher stellen wir die Sights vor, die wir besucht haben. Da gibt es für die "nur Bildli-Anluger" auch das eine oder andere Bild zum Text. Für alle, die dann noch fit sind, gibt es im zweiten Teil einige Eindrücke und "Schmankerls" aus unserem ersten Monat Argentinien, mit etwas weniger Bildli.

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Teil 1

Buenos Aires
Nach der Misere mit dem Flug nach Argentinien sind wir glücklich (all unser Gepäck war auch da) und müde in Buenos Aires angekommen. Der mit dem Hotel vereinbarte Transport vom Flughafen war dann nirgends zu sehen. Halb so schlimm, da gibt es ja noch Taxis - die aber so klein sind, dass es nicht reicht für Gepäck, Kinderwagen und eine Kleinfamilie auf Reisen. So sind wir eben mit zwei Taxis ins "Dörfli" und ins Hotel gemäht (ja, tatsächlich gemäht, zum Fahrstil der Argentinier mehr weiter unten).

Da haben wir uns auf eine ruhige Nacht und viel Schlaf am Morgen gefreut. Beim Check-in dann aber das grosse "Hallo". Eine Baustelle - und todmüde wie wir waren zu später Stunde, haben wir uns schampar gefreut auf das Gehämmer, Gebohre und Geklimpere, das uns am Morgen erwartet. Zum Glück fängt man hier etwas später an mit Arbeiten. Ans Zimmer haben wir uns dann schlussendlich gewöhnt, aber am Anfang war es schon auch so eine grössere Enttäuschung, für den stolzen Preis und vor allem nach den schwulstigen Mails, die wir vom Direttore erhalten haben. Jä no!

Von Buenos Aires haben wir nicht wirklich viel gesehen. Nun, wenn wir ganz ehrlich sind, so richtig traurig darüber sind wir auch gar nicht. Unser Eindruck von der Stadt lässt sich umschreiben mit Bienenhaus und BrummBrumm - und Lederjacken finden wir sowieso nicht cool.

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BA4 BA3

Unglaublich, wie viel Volk es hier auf der Strasse hat, es wird einem wirklich fast schwindlig. Wirklich wie im Bienenhaus oder in einem Ameisenhaufen geht es hier zu und her. Dann der Lärm, der Verkehr und der Gestank von den unzähligen ururalten, uralten, alten und, ja, auch modernen Autos und Bussen und Lastwagen, der für unseren Gusto unerträglich ist. Ja und überall die Verkäufer, die einem Lederjacken oder sonstiges andrehen wollen...

Wir müssen aber auch sagen, neben der fehlenden Lust am Entdecken dieser Stadt, hatten wir auch nicht wirklich viel Zeit dafür. Es hat nämlich noch verschiedenste Sachen zu erledigen gegeben, was zusammen mit dem Entertainment von Nika doch sehr aufwändig und zeitraubend war.

Cataratas Iguazù - Iguazù-Wasserfälle
Das erste Highlight, das wir in Argentinien besucht und bestaunt haben, waren die sagenhaften Iguazù-Wasserfälle. Dafür sind wir in dreieinhalb Tagen rund 1'500 km nordwärts in tropisch-feuchtes Regenwald-Gebiet am nordöstlichsten Zipfel von Argentinien geblocht. Aber der Krampf hat sich mehr als gelohnt. Wobei wir beim ersten Besuch des Nationalparks in den "Genuss" eines bewölkten Tages und eines heftigen Gewitters gekommen sind. So trüb wollten wir die Fälle nicht in Erinnerung behalten, was bedeutet hat, dass wir zwei Tage Regenwetter mit mehr oder weniger herumhängen verbringen mussten. Für die Warterei wurden wir dann aber mit einem strahlend sonnigen Tag belohnt, wo wir die Fälle in ihrer ganzen Pracht nochmals bestaunen konnten.

Wir haben ja schon den einen oder anderen Wasserfall gesehen, aber eine solches quasi Wasserfall-System mit Wasserfall-Vorhang an Wasserfall-Vorhang ist uns noch nie vor die Augen gekommen - einfach fantastisch.

Es gibt einen Upper Trail, wo man die Fälle mal von oben bewundern kann. Da haben wir uns gedacht, na ja, ganz nett. Beim Lower Trail kommt man der Sache schon näher und man kann das Wasserfall-Wirrwarr von unten und von ganz nahe betrachten. Das fährt dann schon zünftig ein. So schön, so eindrucksvoll.

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Den absoluten "Wow-Effekt", wo einem buchstäblich das Maul offen steht, gibt es dann beim dritten Ausblick, bei der Garganta del Diabolo - der Teufelsschlucht. Nichtsahnend und Nichtshörend läuft man auf einem Steg über einen grossen, ruhig dahinplätschernden Fluss. Von weitem sieht man dann, dass sich irgend etwas tut. Dieses Irgendetwas ist ein etwa 2/3-Kreis mit einer Schlucht als Ausgang, wo gewaltige Wassermassen von allen Seiten in die Tiefe stürzen und durch eine Schlucht von Wasserfall-Vorhängen gesäumt wegfliessen. Ein unglaubliches und faszinierendes Schauspiel, das schwierig zu beschreiben und mit normaler Fotoausrüstung gar nicht richtig in Bilder zu fassen ist.

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Es soll im Park auch verschiedenste bunte Vögel sowie andere Tiere geben. Ausser den lustigen Coaties, einer Ameisenbären-Art, haben wir davon leider nicht allzu viel zu Gesicht bekommen.

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Salta - Quebrada de Huamuhaca
Unser nächstes Reiseziel war Salta, im Nordwesten von Argentinien, an den Ausläufern der Anden. Wieder 1'500 km Weg waren zu bewältigen und der grösste Teil davon durchs absolute Nichts. Wieder haben wir das in dreieinhalb Tagen geschafft und sind vom Regenwald in eine immer trockenere, bergige Gegend gefahren. Dabei mussten wir den "Chaco" durchqueren, eine riesige, gottverlassene, langweilige, öde Gegend mit kleineren und grösseren Ortschaften. Diese Käffer, mitten drin im Nirgendwo, haben allesamt ausgesehen, als ob vor zwei Tagen ein Wirbelsturm vorbeigekommen ist und man soeben die ersten Aufräumarbeiten erledigt hat.

Von Salta aus haben wir die Quebrada de Huamuhaca, die Huamuhaca-Schlucht, besucht. Nun in unseren Augen war das keine Schlucht sondern ein Tal, eingerahmt von Bergen, die in allen Farben geleuchtet haben. Wunderschön.

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Los Cardones - Riesenkaktus-Nationalpark oder Blindflug auf 3'350 m
Riesenkaktusse wollten wir endlich einmal bestaunen und südlich von Salta gibt es einen Nationalpark wo wir dies tun wollten. Dafür hatten wir über einen 3'350 Meter hohen Pass zu fahren. Wie das so üblich ist in Argentinien, sind die Strassen abseits der Hauptrouten meisten "Ripio", also Schotterpisten und das über zig-Kilometer.

Soweit so gut. Nach einem wolkenlosen Hitzetag hat unser Reisetag etwas trüb begonnen, überall Wolken und zwischendurch doch noch etwas Sonne. Nie und nimmer hätten wir aber daran gedacht, dass wir ab Zweitausendirgendetwas Metern im "sturmsdicken" Nebel eine Passfahrt auf über 3'000 m auf einer holperigen, aber unerwartet guten Schotterpiste machen.

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Mit einer Sicht von vielleicht 5 Metern haben wir uns Kehre um Kehre buchstäblich im Blindflug (wobei Flug eigentlich falsch ist, bei einem Tempo von 25 bis 30 km/h) auf die Passhöhe geschraubt, um dann "äneabe" plötzlich wieder in der Sonne und in einer Riesenkaktus-Landschaft zu stehen. Wunderprächtig und dafür hat sich der Nebeltrip mehr als gelohnt.

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Quebrada de Cafayate
Eigentlich wollten wir ja nach der Passfahrt und der Nacht in einem Ort mit Namen Cachi weiter südwärts durch ein vielgerühmtes, wunderschönes und spektakuläres Gebiet nach Cafayate fahren. Das hätte bedeutet, dass wir 160 Ripio-km auf der berühmt berüchtigten Ruta Nacional 40 hätten hinter uns bringen sollen. Nun, nach 10 km haben wir dieses Unterfangen mit "Schüttelfrost" beendet, haben kehrt gemacht und den einzigen anderen Weg, nämlich den über unseren Nebelpass nochmals unter die Räder genommen.

So konnten wir nochmals und noch ausgiebieger um die Riesenkaktusse herumschleichen und, da dieses Mal kein Nebel unseren Blick störte, haben wir auch gesehen, wo wir auf dem Hinweg überhaupt durchgefahren sind. Und das war durchaus eine sehenswerte Gegend.

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So wie auch die Schlucht auf dem anderen Weg nach Cafayate.

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Zu mehr haben die dreieinhalb Wochen (minus 2 Regen-Hängertage und dem Zusatz-Buenos Aires-Tag - siehe "Unser neuer Winnie") im Norden von Argentinien leider nicht gereicht, da wir die letzten viereinhalb Tage (inkl. 1 autofreier Tag) noch fürs langweilige Zurückfahren nach Buenos Aires benötigten. Das ist Schade und hat uns eben auch leicht unzufrieden gemacht, sodass wir wie gesagt hoffen, der zweite Argentinien-Monat in Patagonien wird besser.

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Teil 2

Unser neuer "Winnie"
Nach 3 Tagen BA ist der Tag der Camper-Übernahme gekommen. Mitten in der Stadt, na bravo. Wir haben uns ja nach dem riesigen Winnie auf etwas Kleineres gefreut und das haben wir dann auch erhalten. Nigelnagelneu, wir seien die ersten Kunden auf dem "Kutschli", mit dem wir nun zwei Monate durch Argentinien kurven werden.

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Wir haben dann aber herausgefunden, dass dieses Ding doch etwas zu klein ist für uns und uns die Farbe nicht anspricht. So haben wir reklamiert und verlangt, dass noch das eine oder andere Detail ausgebessert wird. Deshalb mussten wir noch einen Tag länger in BA verbringen.

Nein, nein, ganz so war es natürlich nicht. Aber wir mussten tatsächlich einen Tag länger in BA bleiben, da unser wirklich nigelnagelneues Gefährt eben doch noch nicht ganz fit war für unsere Reise.

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Unser Renault Master musste nach der Übernahme noch einmal in die Rep und das hat viel länger als vorgesehen gedauert. Am späten Freitag-Nachmittag, bei strömendem Regen und bei diesem mörderischen Kamikaze-Verkehr wollten wir nicht mehr aus der Stadt fahren und haben eben noch eine Nacht in Buenos Aires verbracht.

Wir sind eigentlich sehr zufrieden mit unserer neuen "Bleibe auf Rädern". Sie ist schon markant kleiner als unser "Ami-Winnie" und wir sind uns anfänglich schon etwas auf den Füssen herumgestanden. Nachdem unsere Einzimmerwohnung gut eingerichtet, aufgeräumt und organisiert ist, haben wir uns daran gewöhnt und uns gut eingelebt darin.

Verkehr
Vor dem Kamikaze-Fahrstil der Argentinier hat man uns ja schon vorgewarnt und bei der Taxifahrt vom Flughafen ins Hotel haben wir auch bereits ein "Müsterli" davon erhalten. Tja und eigentlich ists noch schlimmer. Für alle Fans und Anhänger der guten alten doppelten Sicherheitslinie - forget it, die ist zwar überall da, aber nur um ganz bestimmt überfahren zu werden. Vorallem in unübersichtlichen Kurven überholen ist der gaaanz letzte Schrei hier. Aus einer zweispurigen Strasse wird generell eine Drei- bis Vierspurige. Wer grün hat, der hat grün und geniesst das. Und Tempolimiten zählen weder auf den grossen Avenidas und den kleinen Gassen noch Überland ganz bestimmt sicher nix... Obwohl man auch hier Radar macht - Das sieht dann aus wie ein Fotograf in den Anfängen der Fotografie - auf dem Klappstuhl am Strassenrand, mit einem Tuch über dem Kopf und dem Radarding wild herumfuchtelnd in der Hand.

Ach ja, und was da auf den Strassen alles herumfährt, das ist schon fast unglaublich. Nach den Übergrossen Fahrzeugen in Amerika fallen einem die kleinen Peugeots, Fiats und Renaults doch recht auf. Der Opel Corsa heisst hier Chevrolet Corsa und hat ein Stufenheck, damit doch noch etwas mehr Platz da ist (und wie viele Leute man da reinpacken kann!).

Dann gibt es noch die Marke "Rost und Rüttel". Die scheint weit verbreitet und begehrt zu sein und ehrlich, das staunt man nur noch, dass diese Kisten überhaupt noch fahren. Hier fährt nähmlich der Rost spazieren und so ziemlich jedes Teil am "Auto" wackelt und schwabbelt wenn dann der Chauffeur das Ding in Gang gebracht hat.

Und schliesslich sind da noch die Lastwagen. Da gibt es auch ganz wunderbare Modelle. Moderne u.a. VW-Lastis (wir haben gar nicht gewusst, dass VW auch Lastwagen baut). Und dann die heillos überladenen alten Modelle. die mehr rauchen als fahren. Ein schönes Bild aber so was von eklig beim Hinterherfahren und warten bis man auf der einspurigen Ruta Nacional wieder mal überholen kann.

Das Töffli scheint ebenfalls recht begehrt zu sein und schnell ist aus so einem Ofenbänkli-Flitzer ein Familienkutschli gemacht. Vorne der Papi (mit Helm) und dahinter zwei Kids eingeklemmt zwischen Mami, die sich verzweifelt versucht an Papi festzuklammern (selbstverständlich alle ohne Helm).

Camping
Es gibt drei Möglichkeiten für die Übernachtung im Camper in Argentinien. Im Camping, auf dem Lasti-Parkplatz bei der Tankstelle oder irgendwo im Judihui draussen.

Gemäss unserer Erfahrung schläft es sich auf der Tankstelle oder im Judihui draussen eigentlich fast besser als auf dem Camping. Das Judihui irgendwo draussen ist unschlagbar, wenn man einen schönen Platz findet - manchmal tut es auch ein "Bäumliplätzli" neben der Strasse. Auch die Tankstelle ist eigentlich den meisten Campings (mit bislang einer Ausnahme) vorzuziehen. Die Tankstellen sind nähmlich, wie das "Bäumliplätzli", gratis, haben eigentlich die saubereren WC's und Duschen und sind erstaunlicherweise nicht lauter als die Campings...

Wobei, wir wollen hier nicht den Rappenspalter markieren. Bei Preisen von Fr. 2.50 bis Fr. 10.00 für eine Nacht im Camping wäre das nicht so das Problem. Irgendwie ist es aber nicht ganz befriedigend, wenn man aber für einen Schlafplatz mit meistens halbverfallener Einrichtung, lauter Nachbarschaft oder streunenden Hunden, die in den Baños (WC's) schlafen oder gar Totgeburten machen, zahlen muss.

Einen bleibenden Eindruck hat auch unsere erste Camping-Nacht in Argentinien hinterlassen. In Gualeguaychú wollten für unsere erste Nacht im neuen Camper auf einen Camping gehen, damit wir uns da richtig einrichten und uns reisefertig machen können. Die Suche hat etwas gedauert. Unsere erste Wahl schien nicht mehr zu existieren, zum zweiten von uns angesteuerten Camping konnten wir gar nicht fahren, da hätte wohl ein 4x4-Auto noch Mühe gehabt. So begann es schon dunkel zu werden und wir wagten uns durchs Schwemmland. Der Fahrweg war mehr oder weniger trocken. Links und rechts davon wars aber sumpfig und nass. Hätte es geregnet über Nacht, wir wären wohl eine Woche lang festgesessen.

Der sogenannte Camping war dann halb unter Wasser gestanden und es war keine Menschenseele da ausser uns und so einem komischen "Gomöli". Den haben wir dann mit unserem super Spanisch gefragt "esta abierto, el Camping? - Ist der Camping offen?" Si, si - stellt euch da vorne hin, hat Herr Gomöli gemeint und wir sind, wie geheissen, da vorne hingefahren. Das heisst, wir wollten. Auf halbem Weg sind wir nämlich im Sumpf stecken geblieben, Wuala! Von Mücken gejagt haben wir versucht wieder rauszukommen, interessiert bestaunt vom Gomöli... Auch als er dann schliesslich doch noch mit angepackt hat, sind wir nicht rausgekommen.

Da ist dann zum Glück noch sein Kollege gekommen und hat uns schliesslich mit seiner alten Klapperkiste rausgezogen. Wäre es nicht dunkel und schon spät gewesen, wir wären fluchtartig verschwunden. So sind wir aber geblieben, nachdem man uns in einem halbverfallenen Gebäude noch gezeigt hat, wo die Baños sind. Licht gebe es keins, wir müssten eine Taschenlampe mitnehmen. Am nächsten Morgen waren wir dann froh, dass wir die Taschenlampe nicht ausgepackt haben... Und im Nachhinein wissen wir jetzt auch, dass wir wunderprächtig abgezockt worden sind. Danke vöumou.

Mampf
Wie haben wir uns gefreut, als wir in Buenos Aires unseren ersten Lebensmittel-Einkauf getätigt haben. Viel Interessantes, viel Bekanntes (Knorr z.B) und endlich wieder einmal richtige Joghurts (nach den No-Fat-Schlabber-Nichtsschmeck-Ami-Joghurts) und anständiger Käse im Kühlregal.

Auch das Gemüse und die Früchte haben wunderprächtig ausgesehen, wobei die Auswahl schon da etwas dürftig war. Und das Fleisch, aus dem dafür bekannten Argentinien - Yummy!

Das war in Buenos Aires und seither sind wir etwas geschockt vom Angebot, vorallem in den Supermercados. Klar, sind wir schon etwas verwöhnt in der CH aber auch mit viel gutem Willen kann man das dürftige Frucht und Gemüse-Angebot, auch in den grösseren Städten, eher als Kompost bezeichnen. Da schlabbert und welkt das Gemüse und die Früchte im Regal nur so dahin und treibt einem dazu sich an Büchsenerbsli und -mais zu erfreuen. So sind wir auf die lokalen Märkte und Strassenverkäufer Strassenverkäufer "ausgewichen", aber auch da war uns das Glück bislang noch nicht allzu oft hold.

Zudem werden wir im Fleischland Argentinien wohl noch zu Vegetariern. Ausser in Buenos Aires und in Salta haben wir uns nicht mehr in eine Metzgerei gewagt um Fleisch zu kaufen. Irgendwie bringen wir es nicht übers Herz an einem Ort Fleisch zu kaufen, wo viele Fliegen fliegen und wo Fleischstücke oder gar halbe Kühe ungekühlt in der Gegend herumstehen oder -hängen.

Dabei wäre es ja so was von billig, das Fleisch - 1 kg Rindsfilet kostet hier etwa 25 Peso, was ungefähr Fr. 10.00 entspricht. Vielleicht sind wir etwas gar wählerisch, aber Magengeschichten, vor allem bei Nika, wollen wir eben unbedingt vermeiden.

Polizei
Polizeikontrollen scheinen hier ganz gross in Mode zu sein. Es scheint fast, als habe jedes Kaff sein Polizeihäuschen am Dorfeingang, zwei, drei Plastikmarkierhüte auf dem Boden und mindestens einen oder gleich mehrere gelangweilte Polizisten auf der Strasse.

Nachdem man die schwer zu deutenden Handzeichen für Stop oder Weiterfahren gedeutet hat, sind die meisten Polizisten freundlich und eifrig dabei, alle möglichen Ausweise scheinbar auswendig zu lernen.

Einer war ganz eifrig und hat gleich auch noch Notizen gemacht. Dann hat es geheissen aussteigen und zeigen ob man 2 (!) Pannendreiecke, ein Abschleppseil, einen Feuerlöscher und ein 1. Hilfe-Set an Bord hat. Zum Abschleppseil und Feuerlöscher zeigen sind wir gar nicht gekommen und schon hat es geheissen, mitkommen ins Polizeihüttli. Da sind dann Zahlen auf einem Zettel erschienen 120 + 280 = 400.

Auch mit wenig spanisch Kenntnissen war klar, dass es sich um eine Busse von 400 Peso = ca. Fr. 160 handelt. Dass die Sachen im Auto sind, davon wollte der Herr Polizist nicht wissen. Er hat vielmehr von seinem Polizeihäuschen, das dringend gestrichen werden müsste, angefangen zu erzählen. Auch dem sich gaaaaanz dumm stellenden Touristen, der plötzlich überhaupt kein Spanisch mehr verstanden hat, hat es relativ rassig gedämmert; der Herr Polizist wollte sich etwas in den eigenen Sack wirtschaften, als er nachgefragt hat, wie viel wir anstelle der Busse dazu Spenden würden. Tätää!

Wahrscheinlich wars der Anblick einer vor Wut und Entrüstung kochenden Irène, dass der gierige Tschugger plötzlich dann doch die Ausweise wieder zurückgegeben und uns gute Fahrt gewünscht hat. Auf jeden Fall schauen wir jetzt immer zuerst, wie gut das Polizeihüttli im Schuss ist, wenn wir auf der Strasse orange Markierhüte und komische Zeichen machende Polizeikameraden sehen.

Schwer zu deutende polizeiliche Handzeichen haben und dann auch das zweite polizeiliche Erlebnis beschert. Da steht doch einer dieser Polizisten am Strassenrand und macht einer seiner komischen, undeutbaren Handzeichen. Der freundliche Schweizer Chauffeur will ja nicht dem freundlichen argentinischen Polizisten davonfahren und hält sicherheitshalber einmal an. Der freundliche argentinische Polizist steuert freudestrahlend auf das Auto zu, öffnet die Beifahrer-Türe und fragt, ob wir ihn bis zur nächsten 10 km entfernten Kreuzung mitnehmen könnten. So wurde der freundliche Schweizer Chauffeur zum Taxi für den freudestrahlenden argentinischen Polizisten (ohne genau zu wissen, was die erlaubt Höchstgeschwindigkeit auf dieser Strasse war), der an der gewünschten Kreuzung andere freundliche Chauffeure kontrollieren ging...

Los Suizos - Schweizer-Abende
Obwohl wir bei unseren Campingbesuchen oft die Einzigen waren, haben wir doch auch ab und an Nachbarn gehabt und so auch andere Schweizer Reisevögel kennengelernt.

In Iguazù haben wir so ein feuerrotes VW-Büssli und ein weisser Nissan Pajero mit SG- bzw. SO-Kennzeichen auf dem Camping erblickt und Bekanntschaft mit Erwin und Isabelle sowie Guido geschlossen. Sie haben ihre Zelte in der Schweiz abgebrochen, das Auto nach Argentinien verschifft und erkunden nun für unbestimmte Zeit Süd- und dann Nordamerika. Solange wie eben das Geld reicht und die Reiselust da ist.

Wir haben gestaunt (und waren auch etwas neidisch), wie clever und durchdacht Guido sein Büssli ausgebaut und eingerichtet hat. Haben eine Ahnung erhalten, was es geheissen hätte, wenn wir doch auch unser Büssli verschifft hätten, sind gemütlich beisammen gesessen, haben viel gelacht und zuviel Wein getrunken.

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Zudem haben wir uns ganz viel Gedanken gemacht über die Vermarktungsmöglichkeiten von Guidos Reiseklo. Ob stil- und naturgerecht mit Klappspaten und Loch oder dann mit einem reissfesten und tropfsicheren Coop-Säckli angewendet - eine feine Sache in gewissen Lebenslagen. Einen Namen für das Reiseklo haben wir bereits - Guiduazù-Klo - über die Marketingstrategie dazu machen wir uns nun auf dem Rest der Reise und dem 1 : 1-Härtetst Gedanken.

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In Salta war er unübersehbar, der grosse graue Lasti mit ZH-Nummer der da auf dem Platz stand. Er gehört Edy und Brigitte Odermatt, die seit bald zwei Jahren in Südamerika auf ihrer Lebensreise sind. Den Lasti haben sie mit vielen Jahren Reiseerfahrung selber geplant und bauen lassen und nun kurven sie mit diesem Bijou durch die abgelegensten Gegenden in Südamerika. Wer will kann mehr erfahren über die beiden unter www.waypoints.ch

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Donnerstag, 18. Oktober 2007

¡Hola!

Nun sind wir schon 2 Wochen in Argentinien und haben gemerkt, dass das Leben hier etwas anders ist, als anderswo. Es geht uns eigentlich gut, nur sind wir noch immer nicht ganz zu Hause hier. Auch das mit dem Internet ist nicht mehr so einfach wie in Amerika, so muss der detaillierte Update unseres Tagebuchs eben etwas warten. Erstaunlicherweise haben wir sogar in mittelgrossen Kaeffern Handy-bzw. SMS-Empfang (076 220 12 24). Falls uns jemand unbedingt :-) melden will, wies ihm geht oder wie sehr er uns vermisst, wuerde uns das jedenfalls sehr freuen.

Wenns wieder moeglich ist, ausgiebig aufs Internet zu gehen, werden wir natuerlich unser Tagebuch auf den neuesten Stand bringen. Dannzumal werden wir berichten, welch holperigen Start wir in Argentinien hatten, wie gut es sich, aus Mangel an Campings auf Tankstellen oder Baeumliplaetzchen schlaeft, wie unser neuer "Winnie" so aussieht, wie wir zweimal in 3.5 Tagen 1'500 km weit gefahren sind und dass wir in diesen 14 Tagen bereits mehr Regen als in den letzten 5 Monaten Amerika hatten. BaehBaeh!

Ihr erfahrt dann auch wie eindrucksvoll die sagenhaften Iguazù-Faelle waren, wie wir Schweizer-Abend mit anderen Schweizer-Reisevoegeln gemacht haben, wie schwierig es ist, Fruechte und Gemuese zu finden, das nicht schlabbert und schlampt und wie wir uns nicht einmal mehr trauen, an Fleisch zu denken, vergessen eine Fleischabteilung oder Metzgerei von naeherem anzusehen.

Ganz interessant wird auch die Geschichte sein, vom Polizisten, der per Anhalter mit uns zum Einsatzort gefahren ist und vom anderen "Herrn in blau, der uns zuerst eine Busse ohne Grund aufbrummen und dann einen "Beitrag" fuers Malen seines Bueros abzocken wollte - Sauhund!

Und natuerlich werden wir auch wieder das eine oder andere Bildli aufs Netz stellen, damit ihr was zu gucken habt.

Bis bald - hasta pronto
I and I & Nika

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Warten, Warten, Warten, Warten, Warten, Warten...

Los Angeles - Buenos Aires

Sorry, keine Bildli, aber eine rührende Geschichte die zeigt, wie hart Reisen sein kann ;-)

Es hat ja wunderbar toll angefangen unser Transfer nach Südamerika. Das Fräulein am Check-in hatte ein grosses Herz für Mami & Papi, die mit einem Schosskind (lap child - so heisst das, wenn man keinen teuren Sitz zahlt fürs Kid) über 14 Stunden im Flieger sitzen sollen und hat uns grosszügigerweise auf beiden Flügen eine 3er-Sitzreihe reserviert, weil die Flieger nicht ausgebucht waren. Thank you very much!

Auf dem ersten Flug von L.A. nach Dallas/Fort Worth war Fräulein Wunder ein wahres Energibündel und hat den Flug sichtlich genossen, bevor sie dann 15 Minuten vor der Landung den Apfel abgelegt und doch noch etwas geschlafen hat. Die zwei Wartestunden auf den Flug nach Südamerika haben wir dann mit mampfen, umherschlurfen und vor allem auf dem Ronald Mc Donald Spielplatz vis-à-vis vom Einsteige-Gate verbracht. Nun ja, war auch toll, mit den anderen "Flugkindern" herumzutollen. Von Ermüdungserscheinungen keine Spur.

Pünktlich im Flieger hat dann das Ungemach begonnen - warten, warten, warten. Fräulein Nika hat weiterhin keine Anzeichen von irgendwelcher Ermüdung gezeigt und munter den hinteren Teil des Fliegers unterhalten, während Mami & Papi froh waren, dass sie so gut drauf war.

Nach anderthalb Stunden dann die "frohe" Kunde, wir dürfen nochmals raus aus dem Flieger und kriegen einen Essensbon, um die weitere Stunde Warten zu überbrücken. Ronald Mc Donald Spielplatz sei Dank, die Kids haben sich wunderbar unterhalten. Auch dann noch, als an der Anzeigetafel die Abflugzeit immer weiter nach hinten und plötzlich auf den nächsten Tag 7.30 h geschoben wurde - Flieger kaputt! Bäääh.

Da war es so ca. 22.00 h, die Kids weiterhin froh und glücklich (Uff!) und wir Eltern wurden eingeladen auf Kosten vom American Airline im Hotel zu pfüselen - müssten aber um 5.00 h wieder auf den Bus gehen, damit wir dann um 7.30 h abfliegen können. Wuala! Tönt ja super, wenn aber irgendwie 200 Nasen zurück in den Flieger gehen, das Handgepäck holen und dann zum Ausgang pilgern müssen, dann vergeht mächtig viel Zeit und Eltern beginnen langsam mit rechnen und "ängsteln", was das schliesslich und schlussendlich für den bevorstehenden Flug bedeuten könnte - übermüdete, unzufriedene, quängelnde Kids.

Wenn man dann zusätzlich auf dem Perron auf den einen, kleinen Bus den American Airline wohl besitzt (klar ist ja eine Fluggesellschaft...) warten muss, der zweimal weeeeeeeit ins Hotel fahren muss, obwohl gleich eines 100m vom Perron weg steht, dann wird’s nicht nur den Eltern Angst und Bange bezüglich Kids sondern auch allen anderen Fluggästen. Allen wird nämlich langsam klar, dass keiner vor Mitternacht ins Bett kommen wird um kurz vor fünf wieder auf der Matte zu stehen, bzw. auf den Bus zu warten, der dann erst um 5.30 h eingetrudelt ist.

Nun, das Hotel war dann eine Wucht. Eigentlich zu schade, um nur kurz die Bettlaken und die Dusche anzusauen und dann wieder zu verschwinden. Sterne haben wir keine gesehen, aber da müssten schätzungsweise 20 herumgehangen haben. Ein riesen Kasten der ausgesehen hat wie ein Schloss, mit Seeli und Brücke darüber und hintendran eine 5 stöckige Glaskonstruktion, die den Innenhof überdacht hat wo ein Fluss und eine Art Dorf mit Restaurants und Bars und wohl noch viel mehr (in Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde haben wir auf eine Erkundung verzichtet) gewesen ist. Und Herrje, da hätte es sicherlich ein traumhaftes Frühstücksbuffet gegeben...

Übrigens, die Kleinste der Familie Arnold war wohl auch schampar begeistert von diesem Schuppen, auch sie hatte (mit nur 15 Minuten Schlaf den ganzen Tag) noch immer grossen Erkundungsdrang - Nein, es waren keine Drogen im Spiel.

So haben wir uns auf kurze 3.5 Stunden Schlaf eingestellt und es uns im Luxusbett gemütlich gemacht. Dies mit einem fragenden Blick auf das blinkende Etwas an der Wand mit dem grossen Lautsprecher unten dran. What's that! Nun, um 1.30 h haben wir es dann herausgefunden. Eine Herz-Barragen-Mach-Maschine oder eine Schnurrstracks-Steh-Auf-Im-Bett-Maschine - nein ein Feuermelder mit einem Lautsprecher untendran, der bei uns zu Hause glatt als Disco-Box durchgehen würde. Nun ja, um 1.35 h wars dann wieder vorbei, Mami hat sich wieder im Bett hingelegt und Nika hat sich vom Schreck erholt - Bis um knapp vor 4.00h!

Dann hat sich Herr Alarm wieder gemeldet, war wieder ruhig, hat sich wieder gemeldet, war wieder ruhig und hat sich dann nach endlosen 10 Minuten entschuldigt - Falscher Alarm. Nun, das hat er leider etwas übertrieben, weil er sein Sätzli gleich 4 mal hintereinander ins Zimmer geschrien hat. Nun, so waren jedenfalls alle wach, um pünktlich beim Bus zu warten. Wobei sich gewisse Eltern jetzt noch weitaus mehr Sorgen um das Verhalten ihrer Kids im Flieger gemacht haben.

Wie gesagt, das Frühstücksbuffet im Hotel wäre sicherlich mjamm mjamm" gewesen und der Bus ist ja erst um 5.30 h eingetroffen. Das hat Mami dann bewegt, sich mit einem andern davonzumachen - ans Buffet. Dumm nur, dass, kaum waren sie weg, der zweite Bus angekommen ist (wahrscheinlich hat American über Nacht noch einen bauen lassen) und alle noch wartenden Passagiere inkl. Papi und Nika eingestiegen sind.

Der Kollege von Mamis Buffet-Kumpel hat draussen gewartet und ist dann kurz rein gegangen, um zu schauen wo die Buffet-Stürmer sind. Diese sind dann sogleich mit strahlenden Gesichtern und vollen Mündern gekommen, um zu dritt herauszufinden, dass unterdessen der Bus abgefahren ist...

Währendessen sitzt Papi mit Nika weit hinten im Bus und hat keine Ahnung, ob Mami jetzt mit von der Partie oder doch mit dem Buffet-Kumpel durchgebrannt ist. Ohne Pass und Ticket, jedoch dem wohl einzigen Mal in 5 Monaten mit etwas Geld in der Tasche. Nika wird zwar von allen Passagieren angehimmelt, ruft aber immer lauter "Mami, Mami"...

Am Flughafen dann kein Mami weit und breit. Horrorszenaria perfekt. Nun, es ist schliesslich alles gut ausgegangen. American Airlines hat sogar noch einen dritten Bus im Fuhrpark (wieso nur haben sie den nicht schon am Vorabend gefunden), der Leute mit Brotkrummen am Mund und Cappuccino-Schnauz doch auch noch zum Flughafen bringt.

Zum Glück hat Mc Donalds den Ronald Mc Donald Spielplatz über die kurze Nacht stehen lassen. Die Kids haben ihn sofort wieder in Beschlag genommen und waren erstaunlicherweise fitter und munterer als mancher andere Passagier von Flug AA997. Mit halbstündiger Verspätung ists dann doch noch losgegangen Richtung Buenos Aires. Wie sich herausgestellt hat mit rundum glücklichen und zufriedenen Kids, die einen kleinen Teil ihres Schlafmankos wettgemacht und sonst auf verschiedenste Art und Weise vergnügt haben. Uff!

10'612

The Day

Dann ist er gekommen, der Tag an dem wir herausgefunden haben, dass wir 5 Monate gebraucht haben, um 10'612 Meilen oder 17'510 km zu fahren, die bei der Abgabe auf dem Tacho gestanden sind. Der Tag wo wir und "Winnie" wieder getrennte Wege gehen werden, der Tag wo wir statt mit dem Riesending mit einem kleinen, wendigen Mietauto die letzten 200 Meilen nach Los Angeles tuckern werden.

Es war auch der Tag an dem wir wieder einmal in einem Hotelbett geschlafen haben, wo sich Nika über den neuen, riesigen "Auslauf" im neuen Wohnzimmer gefreut hat und wo wir am Abend an den Farmers Market im Dörfli von San Luis Obispo gegangen sind. Hui war da etwas los, leider hats keine Bratwurst vom Grill gegeben, das wäre wieder mal was, mmmh.

Es war dann der nächste Tag, an dem wir Richtung Los Angeles gedüst sind, zum Z'Nacht Salat gekauft haben und erst beim Herrichten gemerkt haben, dass wir ja gar kein Geschirr und Besteck mehr dabei haben, weil wir unser "Schneckenhaus" ja abgegeben haben und es gerade in der Nähe nichts derartiges zu finden gab. Na ja, macht nichts, in einem Motelzimmer gibt’s schon erstaunlich viele Sachen, die man für ein gemütliches Z'Nacht verwenden kann > mit dem Kaffemaschinen-Untertablett kann man eine schöne Salatplatte machen, das superdünne Ami-WC-Papier ergibt, 4, 5 mal gefaltet gute Servietten, aus Zahnputzbechern lässt sich gut trinken und eine Art GabelLöffel herausschneidern...

181-Salatplatte

Und ja, es waren die Tage, um auf die Hälfte unseres "Reislis" zurückzuschauen. Dabei haben wir uns einmal mehr bestätigt, dass wir es schon schampar schön hatten, während diesen 5 Monaten :-). Klar hat es auch weniger Schönes gegeben und manchmal gibt es auch einen etwas heimwehigen Gedanken an zu Hause. Aber es ist schon eine ganz tolle Erfahrung für uns, durch die Welt zu tuckerln, gemeinsam eine fremde Welt zu entdecken und dabei zu erleben, wie sich unser Nika-Böhnchen entwickelt und sich als sehr flexibles, anpassungsfähiges und tolles Reisegspändli erweist. Sie wird sicherlich nicht sagen, ich war da, da und dort. Aber wir sind sicher, und merken das schon jetzt, sie wir sich an viele, viele Dinge aus diesem Reisli erinnern, wie auch wir an viele tolle, lustige, bewegende, erstaunliche Momente zusammen mit ihr zurückdenken werden. Wir sind auch gespannt, inwiefern sich ihre Erfahrungen hier auf ihr Verhalten und ihre Entwicklung zu Hause auswirken werden.

Eigentlich wollten wir eine Top5 der tollsten Orte, die wir besucht haben, machen. Das lassen wir aber bleiben. Da war zu viel, wir können uns einfach nicht festlegen. Wobei sich ganz klar herauskristallisiert, dass der Arches Nationalpark ganz, ganz weit oben auf der Liste stehen würde.

The Last Days

Highway #1 - Monterey - Pismo Beach

Nach einer Nika-Abschiedsrunde auf dem Spielplatz konnten wir es nicht lassen und sind am Morgen des Abschieds von Monterey doch noch einmal an den Coast Guard Pier gegangen, um den Seelöwen "Tschüss" zu sagen. Schliesslich und schlussendlich haben wir uns dann doch aufgemacht, weiter gen Süden, weiter Richtung Ende unserer 5 Monate in Amerikanien.

Kurz nach Monterey beginnt der Highway #1 Teil mit Namen Big Sur. Eine Strasse an der Küste entlang, die supischön und spektakulär sein soll. Nun, der Anfang wars nicht, jedenfalls in unseren Augen nicht, und wir haben schon "Angst" gekriegt, es werde ein Reinfall. Es hat sich dann aber doch gebessert und nicht alles und auch nicht der grösste Teil war wirklich schön.

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Vorallem die Beach, an der wir etwa zwei Stunden gehöckelt sind und den 2.5 bis 3 Meter hohen Wellen zugeschaut haben war genial. Es ist schon etwas wunderbares, faszinerendes und irgendwie auch beruhigendes, diesem tosenden Wellenspiel zuzuschauen. Genial, tut gut, macht süchtig.

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Schon fast "Kitsch" pur dann im Julia Pfeiffer State Park. Da gibt’s doch tatsächlich eine schön von Felsen eingerahmte Bucht. Klein und schnusig mit karibisch türkisblauem Wasser, kleinen feinen Wellen und hellsandigem Strand. Das an sich ist ja schon wirklich traumhaft schön (auch wenn die Wassertemperaturen leider mehr als nur kurzkurzkurzschwänzig sind). Den Schritt zum "kitschigen" verdankt diese Beach dem Wasserfall, der vom Felsen hinunter ins Meer plätschert. Nur schade, dass man da nicht runtergehen darf und dass der Tag nicht so ganz strahlend schön war. :-(

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Nach einem weiteren Beachbesuch und einer Nacht im Camping gleich dahinter konnen wir in Piedras Blancas dann doch noch einmal See-Elefanten aus der Nähe bestaunen. Auch hier "nur" Jungtiere, die faul wie Cervelats am Strand herumgelegen sind. Die ganz grossen Brocken kommen erst im Dezember zum Revier erkämpfen und Kindlimachen zurück.

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Tja und dann sind die letzten Tage "Winnie-Wohnen" in Pismo Beach gekommen. Das hat viel Arbeit, Mühe und Organisation oder anders ausgedrückt Auto putzen, Packen, Schlafplatz bestellen, Rückreise nach L.A. planen, Flüge rückbestätigen und vor allem versuchen gute, kinderfreundliche Sitzplätze zu ergattern bedeutet. Zudem wollten wir Nika doch auch noch etwas vom nahen Strand und den einen oder anderen Spielplatzbesuch geniessen lassen. Das ist uns gut gelungen, vor allem dank dem, dass unser Mädel unglaublich super mitgemacht hat und rundum zufrieden war.

Sonntag, 23. September 2007

Wildlife undd Isipisi

Highway #1 - Santa Cruz, Monterey, Big Sur

Mit etwas gemischten Gefühlen ("dank" den teuren Übernachtungsaussichten) sind wir dann südwärts gezogen, den viel gerühmten Highway #1 hinunter. Dabei konnten wir See-Elefanten (leider etwas weit weg) beobachten, haben einen Redwood-Wald besucht, schalteten einige Beach-Tage ein, sind im vielgerühmten Monterey Aquarium gewesen und konnten uns quasi Auge in Auge vergewissern, dass die Seelöwen schampar starken Mundgeruch haben. Und ganz wichtig, wir haben es geschafft, an tollen, schönen Plätzen ganz günstig zu übernachten. Das Zauberwort heisst State, Regional oder County Parks und die sind meistens ganz toll. Ohne Schnickschnack, aber das hätten wir ja auch nicht, wenn wir irgendwo wild campen könnten. Vorallem die Regional und oder County Parks muss man wissen wie und wo man sie findet, aber dafür sind wir ja mittlerweile "ausgebildet".

Als erstes haben wir im Año Nuevo State Reserve Halt gemacht. Hier hats See-Elefanten die sich am Strand an der Sonne räckeln und die wollten wir natürlich sehen. "Saison", wenn die grossen dicken Brocken zur Paarungszeit an Land kommen, ist erst im Dezember, aber es habe viele junge Bullen und Mädels am Strand. Leider haben sie sich an unserem Besuchstag ausgerechnet an dem Strand in die Sonne gelegt, an den wir nicht hin durften. Jä no.

Dafür sind wir uns dann im Bugano State Park vorgekommen wie im verwunschenen Wald. Im Bugano Park gibt es Redwood-Bäume (die andere Riesenbaum-Sorte hier, neben den Sequoias). Ihre Baumkrone ist viel dichter als diejenige der Sequoias. Ergo, kaum ist man im Wald drin, ists schampar dunkel. Zudem hat uns dieser Wald eher an einen Urwald erinnert, und zusammen mit der Dunkelheit hat das eine ganz spezielle Stimmung ergeben.

In Santa Cruz haben wir dann wieder einmal Erfahrung mit "Full" ist nicht gleich "Full" gemacht. Da wollten wir an der State Beach campen und eben an die Beach gehen. Dummerweise war Wochenende und schon bei der Zufahrt zum Park stand da in grossen Lettern: Campground full! Erfahrungsgemäss ist diese Info grosszügig zu missachten und siehe da, für die Noldis hatte es noch ein Plätzchen. So sind wir dann mit Eimer und Sandkasten-Geschirr sowie einer aufgeregten Nika zu weiteren Beachtagen gekommen. Die Beach selber war nicht superschön, aber mit einigen Stunden Isipisi, Nika auf Wolke 7 und dem "Trostpflaster" in Form von unzähligen Pelikanen, denen man zuschauen konnte wie sie sich zum Fischfang ins Meer stürzen sowie den zwei Seehunden, die etwa 30m vom Strand weg herumgeschwaddert sind, war es doch eine gelungene Sache.

Nächster Zwischenhalt, Monterey. Hier wollten wir kurz Halt machen und das berühmte Aquarium besuchen. Nun, das haben wir auch getan und es war toll, doch geblieben sind wir schlussendlich gleich 4 Nächte. Wobei eine nicht ganz freiwillig, da wir eine kleine Reparatur an unserem Winnie zu erledigen hatten und dies gleich noch genutzt haben, um Nika, und irgendwie auch uns, einen weiteren Tag im Paradies zu ermöglichen.

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Monterey und die Monterey Bay ist "gesegnet" mit einer üppigen und vielfältigen Meeresfauna und die kann man aus nächster Nähe begutachten. So sind wir keine zwei Meter entfernt an Seelöwen vorbeigelaufen und konnten diese lautstarken Kerle beobachten. Draussen im Meer sind die Sea-Otter auf dem Rücken vorbeigeschwommen und wenn Saison wäre, dann hätten wir sicherlich auch Wale und Delfine gesehen. Sie sagen zwar, Whale-Watching sei das ganze Jahr "in" und man könne die Wale sehen. Aber irgendwie haben wir denen das nicht so ganz abgenommen und 3 - 5 Stunden auf dem Schiff zu hocken um dann vielleicht eine Wal-Schwanzflosse zu erblicken, das wollten wir uns nicht antun. Das heben wir uns lieber für Argentinien auf.

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Für uns Erwachsene waren also die "Viecher" quasi das Paradies. Natürlich hat dies auch Nika ganz besonderen Eindruck gemacht. Was sie aber ganz sicher noch viel mehr in Erinnerung behalten wird ist der riesige Spielplatz, den wir auf unserem megaschönen County Campground zum Schnäppchenpreis gleich vor der "Haustüre" hatten. Wie haben doch die Augen jeweils gestrahlt, wenn nur annäherungsweise etwas vom Spielplatz geredet worden ist.

In einer Woche ist Halbzeit auf unserem Reisli. Langsam gibts ein kleines Kribbeln in der Magengegend. Was wir in unserer letzten Woche in Amerika gesehen und erlebt haben, im nächsten Update. See ya!

Got fog?

San Francisco

Vom Berg runter ins Tal und mit jeder Meile ist die Welt wieder hektischer und vor allem verkehrsreicher geworden. Nach engen, kurvigen und waldgesäumten Bergstrassen sind wir wieder über 4, 5 ja sogar 6 spurige Autobahnen und durch Häuserwälder gedüst. Und nach Sonne und blauem Himmel (mit der Ausnahme der anderthalb Regentage) haben wir mit dem berühmt-berüchtigten Küstennebel vom nördlichen Kalifornien Bekanntschaft geschlossen.

Eine graue und triste Angelegenheit, dieser Nebel und angeblich sollen die Monate September, Oktober und November viel angenehmer und wärmer sein als der Juli und August. Bäääh, tschau Sommer!!! Das wirkt sich auch auf die Temperaturen aus. Es ist, in der Nacht sowieso, und leider auch durch einen grossen Teil des Tages doch recht frisch. So frisch, dass wir entschieden haben, unsere Luxusbeine zu "entshorten" und in langärmlige Jeans zu stecken. Zudem haben wir jetzt einen warmen Pulli oder eine Softshell-Jacke als treue Begleiter bei uns, falls der Wind doch etwas gar fest um die Häuser pfeift. Nur was die Fussbekleidung angeht haben wir uns nicht "versklaven" lassen. Jedenfalls nicht ganz. Unsere Füsschen geniessen die Zeit weiterhin "Open-Air" in FlipFlops (Papi hat wieder neue!). Unterstützt von jeweils einem paar Zehensocken, falls der Morgen doch etwas gar kühl ist.

Es ist nicht so, dass der Nebel wie bei uns im Herbst in der Landschaft hängt. Er verdeckt vielmehr als quasi Wolken den Himmel/die Sonne. Und das sicherlich am Morgen bis gegen Mittag um dann so ab 17.00h, oder auch schon früher, wieder zurückzukehren, falls er sich zwischenzeitlich überhaupt abgemeldet hat. Es schlägt einem eben schon etwas aufs Gemüt und wie gesagt, im Juli und August soll es noch viiiel schlimmer sein. Bäääh.

Von unseren 5 Tagen in Frisco sind aber deren drei doch auch ganz passabel gewesen, so richtig zum geniessen. Man muss eben etwas lange warten, aber wenn’s dann mal schön ist, dann ist's "wonderful", wenn man gemütlich im Yerba Buena Gardens hockt und sich von der Sonne wärmen lässt oder im Crissy Field den Ausblick auf die Golden Gate Bridge geniesst. Natürlich sind wir auch bei San Franciscos Tourifalle Nr. 1, dem Pier 39, gewesen. Das hatte natürlich seinen Grund. Wir wollten Nika unbedingt die Sea-Lions zeigen, die sich da lautstark breit machen und die man dort aus nächster Nähe beobachten kann (da haben wir ja nicht gewusst, dass wir die dann noch viel besser sehen werden).

Etwas auf den Magen schlagen die Übernachtungspreise. Anscheinend haben die hier an der kalifornischen Westküste ein spezielles Hobby - Touris melken. Nun, für einen Camping nur 15 Meilen von Downtown entfernt mag das ja noch gehen. Aber es schmerzt schon etwas, wenn man $ 50 für eine Nacht auf dem Camping, der zwar in Ordnung, aber nicht so wirklich gepflegt und funktionstüchtig ist (z.B. das versprochene Internet). Eben, für die Stadt geht das noch irgendwie, auch wenn es einem bis in die kleine Zehe hinunter reut. Aber mit Preisen von $ 60, 70 und 80 soll es die Küste runter noch viel schlimmer werden. Bääääh, das wollen wir sicher nicht.

Ach ja, fotografieren mit Nebel und/oder grauen Wolken macht nicht so Spass, deshalb nur einige Golden Gate Bridge Fotos ab der Stange.

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Scheiden tut weh!

Mono Lake, Yosemite Nationalpark ll

Wir haben es dann doch verlassen, unser kleines Paradies am Devils Postpile National Monument und wollten möglichst rasch auch der Sierra Nevada den Rücken kehren und nach San Francisco kommen. Nun ja, scheiden tut bekanntlich weh und so viel Schmerzen wollten wir dann doch nicht erdulden. So haben wir zwei Chancen genutzt und den Abschied noch einmal zwei Tage hinausgezögert.

Zuerst haben wir uns gemütlich den Mono Lake mit seinen eigenartigen Tuffstein-Gebilden angeschaut. Das heisst, eigentlich war es gar nicht so gemütlich. Nika war müde und so haben wir entschieden, sie im Kinderwagen auf den Trail mitzunehmen. Soweit so gut, sie war dann aber plötzlich doch nicht mehr so müde und wollte selber herumhötterlen und Stäckli sammeln. OK, halb so schlimm, Bewegung fürs Kind ist ja gesund. Der Trail am See und um die Tuffstein-Gebilde wurde dann immer schmaler und so hatte der Papi auch noch zusätzliche Bewegung. Er durfte nun den "arbeitslosen" Kinderwagen stellenweise durch die engen Passagen tragen. Dabei hat einer seiner FlipFlops "Matthäus am Letzten gemacht". Was wiederum bedeutete, dass er den Kinderwagen barfuss durch die Gegend und über die grossen und kleinen spitzen Steine tragen musste. Dann hat er auch noch den zweitgrössten Zehen am Fuss rechts angetätscht. Nach dem Heulen und Jaulen bedeutete dies dann, den Kinderwagen barfuss mit schmerzendem zweitgrössten Zeh am Fuss rechts durch die spitze Steine Gegend tragen. Zudem wollten die Tuffis ja auch noch fotografiert sein. Also wurde dies mangels funktionstüchtigen FlopFlops ebenfalls barfuss erledigt. Dies trotzdem sich in den Pfützen und am Ufer überall ein Teppich von Millionen von kleinen Fliegen am und im leicht stinkigen Wasser und Schlamm getummelt haben. Es versteht sich von selbst, dass die schönen Sujets ganz sicher nicht direkt am Weg und neben den Fliegen gelegen sind...

Also eigentlich nicht ganz gemütliches sondern eher Hardcore-Extrem-Sightseeing, was wir da am Mono Lake betrieben haben.

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Es hat dann auch etwas länger gedauert und so sind wir mit etwas Verspätung auf die Marschtabelle ;-)))))) weitergezogen. Unser Winnie hat uns auf den 3'000 m hohen Tiogapass "geschnauft" und beim erstbesten Felsdom, dem Lembert Dome im Tuolumne Meadow Gebiet im Yosemite Nationalpark haben wir kurzerhand entschieden, dass wir den am nächsten Morgen noch besteigen wollen. Also Stop, rein in den Camping und "isipisi" Kräfte sammeln für den morgigen Marsch.

Die Lembert Dome Wanderung war dann so etwas wie die Entschädigung für die Nicht-Besteigung des Half Dome. Natürlich war der "Lembi" nicht zu vergleichen mit dem Half Dome. Trotzdem haben wir die Kraxelei aber genossen und einen Eindruck erhalten, wie es denn wäre, wenn wir den "Halfi" besteigen würden.

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Da die Gegend wie bereits erwähnt wirklich wunderschön ist und es sich mehr als lohnt, sich fürs Davon-Sattsehen genügend Zeit zu nehmen haben wir das auch getan und so noch eine weitere Nacht im Yosemite Nationalpark verbracht, bevor wir dann wieder in die Zivilisation eintauchen und die Grosstadt San Francisco inspizieren.

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Wir haben uns verliebt...

Yosemite Nationalpark l, Devils Postpile National Monument

...dabei haben wir etwas gefroren, viel gestaunt und die Aussicht genossen. Wurden etwas müde und muskelkaterig, haben uns plötzlich in Engelberg oder sonst einem CH-Wintersportort gewähnt, sind dem Teufel über den Scheiterhaufen gelaufen und ach ja, mussten erleben, wie unsere Regenbilanz ein "Mü" negativer wurde...

Die Sierra Nevada, ein Gebirgszug, der sich an der Westküste von Kalifornien hoch nach Norden zieht. Nicht ganz so hoch wie die Alpen aber ebenfalls wunderschön, spektakulär, wunderbar. Wir haben uns in dieser Gegend seeeehr wohl gefühlt und uns tatsächlich etwas darin verliebt. Der Abschied ist uns wirklich schwer gefallen (deshalb haben wir ihn auch etwas hinausgezögert).

Eigentlich sind wir ja im Sequoia-/Kings Canyon Nationalpark bereits in der Sierra Nevada gewesen. Nur konnten wir da vor lauter (dicken) Bäumen die Berge noch nicht so richtig sehen oder sie sind uns im Kings Canyon (siehe letzter Tagebucheintrag) noch nicht so wirklich ans Herz gewachsen. Das hat sich aber eben ab dem Yosemite Nationalpark schlagartig geändert.

Den Yosemite kennen wir ja schon von unserem letzten "Reisli" und wir haben uns schampar gefreut auf den Half Dome, El Capitan, die verschiedenen spektakulären Wasserfälle und eben, die Gegend, die es da zu bestaunen gibt.

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Nun ja, bei den Wasserfällen war leider nicht mehr so viel los. Eigentlich waren es nur noch Fälle, bei den meisten haben sie das Wasser "abgestellt" ;-) um Strom zu sparen. Nein, zum Teil ist das ganz natürlich hier, dass einige Bäche im Sommer versiegen und anscheinend war das letzte Jahr ziemlich arm an Regen und Schnee, was sich eben entsprechend auf den Wasserfluss ausgewirkt hat. Wuala!

Zum Glück war das beim Vernal und Nevada Fall nicht so, hier ist noch Wasser geflossen (also handelte es sich hier eindeutig um Wasserfälle). Und an diesen beiden Wasserfällen wollten wir ja mit Nika unbedingt hochwandern. Das haben wir auch getan und es sehr genossen. Auch wenn wir dabei 600 "Treppenstufen" mit hohen oder noch höheren Tritten bewältigen mussten. Es war toll, bis wir dann beim gemütlichen Picknick an der Wasserfallkante vom Donner aufgeschreckt worden sind. Als ver- und bislang gewöhnte Schön- und Heisswetter-Wanderer haben wir selbstverständlich keinen Regenschutz eingepackt... und so haben wir uns dann schleunigst auf den Weg zurück ins Tal gemacht. Tatsächlich hats dann schon bald zu regnen begonnen. Zum Glück nicht fest, eigentlich war der "Sprutz" Regen recht angenehm und erfrischend. Wir werten dieses leicht feuchte Ereignis als ½ Tag Regen in unserer Regenbilanz.

Beim Wandern haben wir dann "gewerweist", wie wir es anstellen könnten, um die wohl grösste und spektakulärste Wanderung, die Besteigung des Half Dome, durchziehen zu können. 27 km, 1'600 Höhenmeter und gemäss Parkinfo 10 - 12 Wanderzeit, am Schluss an Drahtseilen steil hinauf. Nun, das wäre eine Herausforderung, die wir gerne angenommen hätten. Das wäre aber sicherlich zu viel für Nika gewesen, so lange auf dem Kamel, im Rucksack herumzuhocken. Wir wollen es uns ja nicht verscherzen mit ihr und noch das eine oder andere Märschli machen. Den Half Dome Trail heben wir uns für ein andermal auf - aktueller Stand der Dinge, wenn wir dann irgendwann in hoffentlich naher Zukunft die Grand Canyon Rafting Tour machen, legen wir danach noch einen Stop im Yosemite ein, um auf den Half Dome hinaufzukraxeln. Ganz bestimmt werden wir dannzumal noch viel mehr müde und kaputt sein und an gewissen hinteren Teilen einen grösseren Muskelkater haben, als wir es dieses Mal hatten.

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Eigentlich hätte die Weiterfahrt durch den Yosemite Park auf der Tioga-Road und über den Tioga-Pass zu einem weiteren Höhepunkt werden sollen. Dumm war nur, dass wir den wohl "grusigsten" Tag unseres bisherigen "Reislis" eingezogen haben. Ein nebliges, wolkenverhangenes Panorama mit um die 10 grädigen Temperaturen und einem zünftigen Wind vermag einfach nicht wirklich zu entzücken. Zudem hats noch geregnet und uns eben die Regenbilanz versaut. Nun ja, viereinhalb Tage Regen bei Viereinhalb-Monate-Unterwegs-Sein ist ja auch nicht ganz ohne und damit wir ohne Umweg nach San Francisco kommen, stand bereits fest, dass wir die Tioga Road noch einmal fahren werden.

Schliesslich und schlussendlich sind wir dann im Sommer- und Wintersportort Engelberg gelandet. Das heisst in der amerikanischen Ausgabe davon, in Mammoth Lakes. Einem Eldorado fürs Skifahren im Winter und Biken, Wandern und Fischen im Sommer mit dem Restaurant Alpenhof, der Grindelwald Road und der St. Moritz Avenue. Ein Örtchen, wo man sich eigentlich schon etwas hätte "vertun" können. Hier haben sie sich jedoch gerade für den Saisonabschluss, das sogenannte Labor Day Weekend, gerüstet, wo Horden von Amis ein letztes Mal einen Sommerausflug machen. Das wollten wir uns nicht antun und diesen Menschenmassen, den überhohen Preisen und vor allem den ausgebuchten Übernachtungsmöglichkeiten entgehen. Und sowieso war unser Ziel das Devils Postpile National Monument, wo wir vor 8 Jahren schon hinwollten und dann aus nicht mehr bekannten Gründen doch nicht hingegangen sind.

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So wollten wir uns des Teufels Scheiterhaufen dieses Mal anschauen, dort übernachten und dann wieder verschwinden. Nun ja, geblieben sind wir dann schliesslich vier Tage, weil uns Dreien die Gegend so gut gefallen hat und wir es genossen haben, den Scheiterhaufen (ein ehemaliger Lavasee, der zu sechseckigen Basaltsäulen erkaltet ist) zu erkunden, kleine Wanderungen durch die typische Sierra Nevada Gebirgswelt mit Felsdomen, Wäldern und Wasserfällen zu machen, am Bergseeli zu sitzen, zu relaxen und die Füsse zu baden und einfach etwas "zu sein". Einfach schön, einfach wunderbar.

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Montag, 10. September 2007

Bitte noch etwas Geduld!

Hallo
Eigentlich sind die Updates über unsere Erlebnisse der letzten beiden Wochen bereit, nur kriegen wir sie nicht aufs Internet. Man verspricht uns hier zwar immer wieder, "wir sind dran, es sollte bald funktionieren", aber deren Definition von "bald" ist eine Andere als die Unsere.

Habt also noch etwas Geduld, bald ;-) gibts wieder was zu lesen und anzuschauen.

Gruss
I and I & Nika

Mittwoch, 29. August 2007

Hey Dicker!

Sequoia- und Kings-Canyon Nationalpark

Was wir wussten, war, dass wir Los Angeles relativ grossräumig umfahren wollten. Was wir eigentlich nicht so genau wussten war, wohin wir von San Diego aus gehen sollten, bevor wir unser nächstes Ziel, den Doppel-Nationalpark Sequoia und Kings-Canyon erreichen. So sind wir eben einfach mal gefahren, gefahren und gefahren. Schliesslich haben wir fast 300 Meilen geschafft, sind lange, lange Zeit auf einem vierspurigen Freeway gefahren dessen zwei rechte Spuren von zig-Lastwagen beansprucht wurden (!), Nika war, einmal mehr, wunderbar zufrieden und wir sind ganz in der Nähe des Aufstiegs in die Sierra Nevada und eben zum Sequoia-Nationalpark, der auf ca. 2'000 m Höhe liegt, gelandet. Oder anders ausgedrückt, wir haben ein letztes Mal fast geschwitzt in der Nacht bevor wir wieder den Schlafsack hervorgeholt haben.

Sequoia, das bedeutet Riesen- oder Mammutbäume - Giant Trees. Neben vielen anderen, stattlichen Sequoia-Bäumen gibt es im Park den grössten Baum der Welt zu bestaunen, den "General Shermann Tree" - aus irgendwelchen Gründen war man bei der Namensvergebung der "bäumigen Sehenswürdigkeiten" sehr militärisch und politisch. Neben "Shermann" gibt es den "General Grant" und "General Lee" sowie den "President Tree", den "Chief Sequoia", "The Senate" und "The House" und andere... Na ja, vielleicht flösen diese Namen mehr Respekt ein als beispielsweise Micky Mouse, Donald Duck, Tick, Trick & Track. Die schwirren hier ja auch noch in der Gegend herum.

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Aber eben, wir reden hier ja von den Mammutbäumen und vom grössten Baum der Welt. Das heisst also von 83 Metern Höhe, einem Alter von irgendwo um die 2'500 Jahre, einem Bodendurchmesser des Stammes von ca. 12 Metern, einem Umfang von etwa 31 Metern und einem jährlichen Wachstum welches der Holzmenge eines "normalen" 20 Meter hohen Baumes entspricht - Wuala!

Ganz ehrlich gesagt, die Riesen haben eine nicht wirklich schöne Baumkrone. Neben der Grösse und der Ausmasse ist es die Farbe ihres Stammes bzw. Ihrer Rinde, die fasziniert. Angeschienen von der Sonne ist der rostrote Stamm in unseren Augen eine wahre Augenweide, was man beim "Wäldele" sehen und geniessen kann. Das haben wir natürlich ausgiebig getan und ja, es hat uns sehr gefallen.

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Da die Sequoias im 18. Jahrhundert äusserst begehrt waren (Logo, wenn man mit dem etwas aufwändigeren Fällen eines Baumes die Holzmenge von x anderen erzielt. Die Leute von annodazumal waren ja auch nicht blöd) gab es auch Platz zum Wachsen für andere, normalgrosse Bäume. So hat man den direkten Vergleich. Neben den Riesen im Wald sehen die normalen Bäume eben schon wie Zahnstocher aus.

Wobei, irgendwie sind die Dimensionen in diesem Giant Forest (Riesenwald) eben doch etwas verrutscht. Hier sind nämlich auch die Ameisen daumennagelgross und wenn man in der Karibik nie unter eine Palme sitzen soll (Kokosnuss), dann sollte man sich die Tanne unter die man sitzt ganz gut aussuchen. Es gibt verschiedene Arten und eine davon hat nicht nur handgrosse sondern eben unterarmgrosse Tannzapfen! Nein, die Sequioas sind es nicht, die haben nur etwas zwetschgengrosse "Zäpfli".

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Nach San Diego, haben wir, als "Terminlos-Nicht-Wissen-Wann-Wo-Herumgondelnde Zigeuner" ein zweites Mal zu spüren bekommen, was es heisst in der Saison herumzureisen. Neben dem freundlichen Lächeln von Frau Park-Rangerin am Parkeingang und der obligaten Nationalpark-Karte haben wir nämlich noch die Info erhalten, dass die Campings im Park allesamt "Full" seien - Wuala! Nun ja, das hat uns zuerst etwas Kopfzerbrechen gemacht, aber wir wissen nun, dass "Full" nicht immer "Full" bedeutet. Es war zwar etwas lästig, nicht zu wissen ob wir morgen auch noch ein Plätzchen haben werden und wir hatten wohl auch etwas Glück, aber ja, wir sind immer untergekommen im Park. Für alle diejenigen, die auch mal "Riesenbäume-Gucken" wollen noch ein Tip: Dorst Campground, Site Nr. 29 - das Traumplätzli!

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Neben Bäumen gibt es im Park noch eine andere Sehenswürdigkeit. Man muss vor ihr die Nahrungsmittel und andere Sachen mit Duft in Boxen versorgen, sie ist schwarz, zottelig, hat vier Beine, und heisst Bär, genauer gesagt Schwarzbär. Sie sollen recht aktiv und häufig "umen" sein. Aber ausser Spuren auf unserer Camping-Site (Dorst Campground, Site Nr. 29!!!) haben wir Meister Petz leider nicht zu Gesicht bekommen. Dabei haben wir doch extra und spontan noch eine 2-Meilen lange Wanderung gemacht, als uns jemand gesagt hat, er habe soeben "zwei Bärli" auf diesem Trail gesehen > Papi mit Nika auf dem Rücken voraus, "Bärescanner montiert", Mami mit Holzstecken bewaffnet und etwas mutternd, leicht scheu und besorgt aber doch "geil auf Bär" hintendrein. Aber eben, nix Bär, und dabei hat Nika immer und immer wieder nach ihm gerufen: Bäh!, Bäh!

Es hat uns wirklich sehr gut gefallen im Wald, wo man ehrfürchtig drin herumwandelt, sich beinahe Genickstarre beim DieBäumeHochSchauen einfängt, wo die Tage angenehmt-shirt undshortswarm und die Nächte mitschlafsackgutbedientkühl sind. So ist uns der Abschied relativ schwer gefallen, doch wir haben den Dicken tschüss gesagt und sind in den Park nebenan, Kings-Canyon, gegangen.

Nun, wir geben es gleich zum Vornherein zu, Kings-Canyon (er sei um einiges tiefer als der Grand Canyon), eine Mischung aus Urner- und Maggia-/Verzasca-Tal, mit einem Schuss Grimsel, ist eigentlich wunderschön. Er ist uns aber einfach nicht so ans Herz gewachsen. Woran es gelegen hat, wir können es eigentlich gar nicht so genau sagen. Und das obwohl wir eine schöne und lange Wanderung (9.2 Meilen) zu den Mist Falls gemacht haben, gemütlich am Kings River gesessen sind, uns auf dem kurzen Hike um die Zumwalt Meadow fast verlaufen (Bäh...! so peinlich) und uns bei den tollen Roaring Falls lange überlegt haben, im eiskalten Wasser zu baden. So haben wir uns nach 3 Tagen bzw. zwei Nächten bereits wieder davon gemacht.

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Eigentlich haben wir uns unser nächstes Ziel, den Yosemite Nationalpark, schon abgeschminkt. Ohne Campingreservation, mitten in der Saison in einen der meistbesuchten Parks zu gehen wollten wir nach der Episode im Sequoia nicht riskieren. So sind wir unserer Haltung untreu geworden und wollten schön brav ein Plätzchen reservieren > "Full", alles ausgebucht, nix zu machen, forget it :-(

Aber eben, was haben wir gelernt? "Full" ist nicht gleich "full" und so hat uns das Telefon am drauffolgenden Tag 3 Übernachtungen im Park beschert. Mal schauen ob das reicht und sonst spekulieren wir eben wieder auf "full" ist nicht gleich "full".

Sonntag, 12. August 2007

Geschafft!

Joshua Tree Nationalpark - San Diego

Mit vielen lohnenswerten "Umwegen" haben wir es nun geschafft. Auf unserem Reisli haben wir unsere Füsse in den Atlantik an der amerikanischen Ostküste gestreckt. Und nun, zwei, drei Meilen weiter und einige Tage später ;-) haben wir an der Westküste in San Diego bereits drei Beach-Tage am Pazifik verbracht. Dazwischen haben wir nach Las Vegas, das (hoffentlich) letzte Stück Wüste durchquert, sind dabei noch im Joshua Tree Nationalpark gewesen und unweit der mexikanischen Grenze, wie gesagt in San Diego gelandet.

Irgendwie hatten wir am heissen Montag keine Lust, von Las Vegas weg- bzw. weiterzufahren. So haben wir noch einen Tag im "Glimmer- und Glammer-Dörfli" angehängt und waren positiv überrascht. Nein, nicht das wir jetzt doch noch mehr als unsere 3$ gewagt hätten im Casino... Nach dem Trubel am Wochenende war es am Montag wieder schön "ruhig" und nicht mehr so hektisch, laut und übervölkert am Las Vegas Strip. Richtig schön angenehm um sich noch einmal die Fantasiewelt Vegas reinzuziehen.

Wie sich herausgestellt hat, war der Entscheid zu bleiben auch weiterreisetechnisch ideal. Am nächsten Morgen hat sich nämlich eine dicke Wolkendecke breitgemacht und so war unsere Fahrt weiter Richtung Westen durch die Wüste, neben so was von langweilig, nicht gar so heiss.

Wir haben den Tiger ziemlich fest in den Tank getan und an diesen Tag die über 250 Meilen bis zum Joshua Tree NP hinter uns gebracht. Die Wolkendecke blieb uns auf der ganzen Strecke und dann auch während unserem Aufenthalt im Joshua erhalten. Wie gesagt, reise- und vor allem wohlfühltechnisch war das der reinste Hit. Touristenangucktechnisch aber nicht so. Die Welt wirkt mit grauen Wolken einfach nicht so schön (so wie wir erfahren haben könnt ihr zu Hause davon und zudem noch vom Regen ein Liedchen singen). Zudem haben sie im Park einen der wohl schönsten Campings in USA, Jumbo Rocks, geschlossen und die Fliegen "rausgelassen". Es waren nicht wirklich viele Leute im Park, aber wir waren trotzdem sicher nie allein. Wo wir hingegangen sind, wurden wir ständig von einem Rudel, ja einer Horde Fliegen belästigt, was fliegenabwehrtechnisch grossen Aufwand und Ärger bedeutete. Jä no.

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Wir haben einen anderen, auch schönen Camping gefunden, den Park mit seinen Joshua-Bäumchen und seinen tollen Steinbergen erkundet, doch noch einige Sonnenstrahlen erhascht und Jagd auf Fliegen gemacht und uns am dritten Tag, wo dann die Wolken wieder der Sonne Platz gemacht haben, entschieden, trotzdem weiterzugehen. Wir wollten jetzt einfach das Meer sehen.

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Also weiter. Nach der Mojave nun durch die Anza Borrego Wüste - das war ebenfalls wieder so was von langweilig und auch etwas beunruhigend. Es war hier eben nicht nur flach und heiss, sondern auch noch "bergig". Autoklimaanlagetechnisch verträgt sich das bekanntlich nicht so gut. Obwohl so alle 400 Meter ein Behälter mit Kühlerwasser am Strassenrand stand, wollten wir kein Risiko eingehen und so sind wir eben auf der Bergstrecke klimaanlagelos, schwitzend und schmachtend im Auto gesessen - Transpiri - Transpira!

Auch hier haben wir wieder über 250 Meilen hinter uns gebracht und einmal mehr müssen wir Nika ein Kränzchen winden. Sie ist schon ein wahrer Schatz und muckt praktisch nie beim Fahren. Klar, Beifahrerin Mami muss sich schon das Eine oder Andere einfallen lassen, um unseren Goldschatz bei Laune zu halten. Die beiden verstehen sich aber prima, zusammen auf dem hinteren Bänkli, und so kann Papi den grossen "Winnie" über die Strassen jagen.

Ziel und die Idee war, dass wir uns in San Diego am Silver Strand State Beach Park niederlassen und dort nächtigen. Bislang haben wir ja wirklich noch nie Probleme gehabt, mit hinfahren ohne uns vorher anzumelden und einen Platz zu reservieren. Das wollen wir nicht und können es zum Teil auch nicht, weil wir ja gar nicht recht wissen, wann wir wo sein werden - wir nehmen es ja einfach so wies kommt.

Tja das Timing war schon etwas herausfordernd. So wunderbar hin aufs Wochenende und erst noch während der Feriensaison. Tatsächlich hats und dann zu keinem Plätzli gereicht am Strand und auch nicht in den 6 anderen angefragten Campings - nicht einmal in den sauteuren, die so viel kosten wie sonst ein Motel. Na ja, fündig wurden wir dann trotzdem. Halt eben etwa 20 Meilen weg von San Diego, aber wunderprächtig und für das Geld im Dörfli-Camping haben wir hier gleich 2 Nächte erhalten. So sind wir doch noch untergekommen übers Wochenende und haben danach unser Quartier im Lake Jennings County Park bezogen. Der liegt zwar noch einmal 3 Meilen weiter weg, ist aber supischön und supigünstig, so richtig zum wohlfühlen. Doof, denken jetzt evtl. die einen oder anderen. So weit fahren um ins "Dörfli" zu gehen bringts ja auch nicht. Wir finden schon, wenn wir 4 Nächte mit allem was wir brauchen in einem schönen, ruhigen Park für den Preis von einer an einem eben etwas zentraler gelegenen Ort erhalten.

Warum sind wir überhaupt nach San Diego gekommen? Nun grundsätzlich wegen Sea World. Shamu (so heisst der dort ansässige Killerwahl, der Star vom Park) und seine Kumpels wollten wir Nika und natürlich auch uns nicht vorenthalten. Zudem war wieder einmal Zoo angesagt und eben das Meer, The Sea, La Mer, Il Mare! :-)

Dreimal waren wir, wie gesagt, am Strand und haben zugeschaut, wie sich Nika als kleine Meerjungfrau und noch viel mehr als Strandtiger entpuppt hat. Sie war ganz aus dem Häuschen. Die Wellen und das Wasser, das langsam den Strand hinauf- und um die Füsse fliesst, scheinen für sie sehr spannend und faszinierend zu sein. Vom Sand wollen wir gar nicht sprechen, da ist sie vollends über sich hinaus gewachsen und hat schier ihr neues Badedress ruiniert. Ihre Hingabe zum Sand wurde nur noch durch die 2 Sumo-Ringer, die sich mit dem Body-Board unter dem Arm an ihr vorbeigeächzt haben, unterbrochen. Wahrscheinlich hat sie sich wie wir gefragt, ob die Boards (die haben bei der Masse der beiden ausgesehen wie "Lätzli") die 300 kg Lebendgewicht überhaupt aushalten.

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San Diego Zoo war OK, aber wir fanden ihn nicht so übewältigend, wie überall geschrieben steht. Vorallem haben wir uns daran gestört, dass die Amis mit Riesenbussen durch den Park gekarrt werden anstatt, etwas zu laufen. Zudem hat Nika einen weniger guten Tag gehabt und sich mehr für Klettern, Treppensteigen, ziellos herumlaufen, Blüemli anblasen, Steine sammeln und etwas "Jämmerlen" interessiert, als für die Viecher, die es zu sehen gab. Jä no so de.

Im Sea World haben wir erst einmal über die Preispolitik gestaunt. Da kostet der Tageseintritt gleich viel wie eine Zwei-Tageskarte und wenn man noch $ 6 mehr hinblättert erhält man gleich eine Jahreskarte - Hallo?!?! Wir haben uns dann für die Zwei-Tageskarte entschieden. Man weiss ja nie, haben wir uns gedacht, wenn’s allen Members der Arnold Family so gut gefällt, dass man am liebsten noch einmal hingehen will... Das hats dann auch und so sind wir zwei Tage im Shamu-Land herumgeschlichen.

Klar, man kann sich fragen, ob es sinnvoll ist, die Killerwale, die Delfine, die Seelöwen und -hunde, die Belugawale, Pinguine, Manatees, Walrösser und all die sonstigen Viecher in einem Park wie Sea World einzusperren. Lässt man diese Frage einmal beiseite, dann bleibt ein wirklich interessanter Park, in dem man wunderbaren, interessanten und faszinierenden Tieren aus nächster Nähe begegnen und darüber stauen kann, was die Tiertrainer mit ihnen alles anstellen und trainieren. Nur schon 3 Killerwale synchron einen Salto machen zu sehen, ist das Eintrittsgeld wert.

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Nika war anfangs etwas skeptisch, was die Shamu- (Killerwal) Shows anging. Das Eis ist aber schnell geschmolzen und sie war ganz verzückt ab dem Gebotenen, der flotten Musik und eben Shamu der gesprungen ist, geflädderet und die Leute nass gespritzt hat und Leute auf sich hat surfen lassen.

Uns bleiben jetzt noch anderthalb Monate in Amerikanien. Wir machen uns jetzt morgen Sonntag oder dann am Montag auf, weiter nördlich Richtung Sequoia- und Kingscanyon sowie Yosemite Nationalparks zu fahren. Die Idee ist, bis maximal nach San Francisco hoch zu gehen und dann langsam wieder an der Küste runter Richtung Los Angeles zu düsen, bevor wir dann nach Argentinien fliegen. Neben diesen Nationalparks und San Francisco schauen wir mal, was Kalifornien so zu bieten hat. Sicherlich werden einige Beachtage drin liegen und sonst werden wir sicherlich noch den einen oder anderen schönen Ort finden.

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